Wien – Für Verwirrung bei den Kunden der Österreichischen Post sorgen die seit Jahresbeginn geltenden neuen "Päckchen"-Tarife. Bis zu zwei Kilo schwere Kleinpakete innerhalb Österreichs kosten 2,50 Euro Porto, wenn sie in den Briefkasten passen (Format S) – falls nicht (M), sind vier Euro fällig. Entsprechende Sendungen ins Ausland kosten im inländischen S-Format, das dort L heißt, 5,50 Euro.

Über die geänderten Auslandstarife solcher Sendungen, die es als "Päckchen" in Ländern außerhalb Österreichs laut Post gar nicht gibt, echauffierte sich nun in einer Zeitung ein Versicherungsmakler, der nach eigenen Angaben jeden Monat dutzende Polizzen verschickt, auch ins Ausland: "Größere Briefe heißen plötzlich 'Päckchen', und mir werden nun 5,50 Euro statt 3,60 Euro verrechnet."

Das ist für die Post AG mangels fehlender Gewichtsangabe nicht nachvollziehbar: "Es gibt auch umgekehrte Fälle, in denen es billiger wird", sagte Post-Sprecher Michael Homola am Montag der APA. Die früheren Maxi-plus-international-Sendungen mit bis zu einem Kilogramm hätten 6,80 Euro gekostet, nun 5,50 Euro. Die Post hat nämlich für Briefsendungen, unter die auch die neuen Inlandspäckchen fallen, die Gewichtsklassen und Größenformate per 1. Jänner geändert.

Von fünf auf vier Klassen

Bei den Briefen sei man für das In- und Ausland von fünf auf vier Tarifklassen heruntergegangen, und neben den beiden kleinen Briefen Small (bis 20 Gramm) und Medium (20 bis 75 g) gebe es nun im Inland die neuen "Päckchen", sagt Homola. Maximal erlaubte Formate der postkastentauglichen kleineren Sendungen ab 76 Gramm um 2,50 Euro sind L 353 x B 250 x H 30 mm, Maximalgewicht zwei Kilogramm. Größere Päckchen (M) um vier Euro sind bis zu 1.000 x 600 x 600 mm erlaubt.

Im Päckchen S werden laut Homola die früheren großformatigen Maxi- und Maxi-plus-Briefe zusammengezogen – in beiden Päckchenkategorien ist sowohl eine Sendungsverfolgung als auch eine Haftung bis zu 50 Euro inkludiert. Mit dem Argument der Versicherung wird für die Päckchen am Postschalter auch Stimmung gemacht, wie mehrere Kunden der APA berichten, auch wenn es um Sendungen mit lediglich ein paar Euro Wert gehe. Homola betont dazu, dass man beim Inlandsprodukt Päckchen bewusst eine geringere Versicherungsgrenze gefasst habe (50 statt 500 Euro).

Standard-Brief unverändert

Unverändert blieben mit 1. Jänner die Standardbrieftarife – der Brief S kostet im Inland weiterhin 68 Cent – sowie die Auslandstarife (EU: 0,80 Euro, Welt: 1,70 Euro). Ins Ausland darf der Brief M bis zu 75 Gramm schwer sein, das stelle eine Vergünstigung für EU-Sendungen um rund 53 Prozent gegenüber dem bisherigen Tarif dar, betont die Post; denn bisher seien dafür 4,50 Euro fällig gewesen, jetzt 2,10 Euro. Weltweit gebe es sogar Vergünstigungen von 60 Prozent (2,75 Euro statt sieben Euro).

Im Inland darf der Brief M jetzt bis zu 75 Gramm schwer sein, bis Ende Dezember waren es 50 Gramm. Jedoch wurde die früher danach folgende günstige Variante von 21 bis 50 Gramm um einen Euro abgeschafft, das wurde schon im August bei Bekanntgabe der neuen Tarife kritisiert. Jetzt kosten 21 bis 75 Gramm schwere Briefe 1,25 Euro – für Briefe von 50 bis 75 Gramm eine Verbilligung, wie Homola betont, denn diese Kategorie (50 bis 500 Gramm) kostete früher 1,60 Euro, darüber dann bis zu einem Kilo 3,20 Euro, bis zu zwei Kilo vier Euro. Jetzt ist alles im Inland über 75 Gramm ein "Päckchen". (APA, red, 9.1.2017)