Die CES in Las Vegas hat auch einige Neuvorstellungen im Smartphone-Segment hervor gebracht. Zu den größeren Enthüllungen zählt etwa das Nokia "6", vorwiegend allerdings aufgrund seiner Marke und weniger aufgrund der bisher bekannten Spezifikationen.

Etwas unter dem Radar geflogen ist etwa das Changhong H2, das Gizchina als das "aufregendste Chinaphone" der Messe bezeichnet. Der Grund: Es handelt sich um das erste Telefon mit integriertem "Tricorder".

"Star Trek"-Technologie

Den "Tricorder" ("Tri-Function Recorder") kennt man landläufig aus dem "Star Trek"-Universum. Es handelt sich um ein tragbares Gerät, das seinen Besitzern nach einem per Knopfdruck ausgelösten Scanvorgang Informationen über Materialien und Gegenstände liefert und auch Informationen speichern kann. Dazu gibt es eigene Varianten, die speziell für den Einsatz in Medizin und im Maschinenraum gedacht sind.

SCiO - Consumer Physics

Ganz so weit geht das Changhong H2 freilich nicht, es bringt allerdings einen "Molekularsensor" mit. Dabei handelt es sich um "SCiO", ein Gerät des Herstellers Consumer Physics. Der Sensor soll "physische Objekte scannen und analysieren" können, verspricht man in einem Werbespot. Es handelt sich um einen Spektrografen, der das von der Oberfläche des jeweiligen Zieles zurückgeworfene Licht analysiert und daraus eine "molekulare Signatur" errechnet.

Von Fruchtsüße bis Körperfett

Diese erlaubt nicht nur Rückschlüsse darauf, um welches Objekt es sich handelt, sondern soll auch Auskunft über die nähere Beschaffenheit geben. Beispielsweise soll man mit dem Sensor und einer eigenen App feststellen können, wie süß eine Frucht ist.

Auch andere Analysen soll die Technologie ermöglichen und etwa Auskunft über den eigenen Körperfettanteil, Feuchtigkeitsgehalt der Haut sowie andere Gesundheitsdaten liefern können. Selbst zur Bestimmung der Echtheit von Medikamenten oder dem Kaloriengehalt von Lebensmitteln soll man den Scanner nutzen können. Consumer Physics bietet den Sensor auch als eigenständiges Gerät für 250 Dollar an.

Foto: Consumer Physics/Changhong

Weitere Spezifikationen

Neben dem Spektroskop bringt das Gerät auch noch einen 3.000-mAh-Akku sowie einen eigenen Button mit, der den Energieverbrauch optimieren und den Arbeitsspeicher von Ballast befreien soll. Zu den anderen bekannten Spezifikationen zählen ein Sechs-Zoll-Display mit HD-Auflösung, Fingerabdruckscanner sowie eine Hauptkamera mit 16 Megapixel. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz.

Derzeit können nur Kunden in China das Changhong H2 vorbestellen. In der zweiten Jahreshälfte soll es auch in anderen Märkten verfügbar werden, der US-Start ist laut CNet derzeit Ende 2017 vorgesehen. In der Volksrepublik wird das Gerät für 2.999 Yuan (derzeit etwa 411 Euro) angeboten.

Foto: Consumer Physics/Changhong

Changhong ist in China eine bekannte Marke im Bereich der Haushaltselektronik. In westlichen Breitengraden kennt man das Unternehmen hauptsächlich als Hersteller von TV-Geräten. (gpi, 09.01.2016)