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China will seine Abhängigkeit von Kohle reduzieren.

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Peking – China forciert den Ausbau erneuerbarer Energien. Dafür werden zwischen 2016 und 2020 umgerechnet 343 Milliarden Euro investiert, wie die Nationale Energiebehörde NEA am Donnerstag mitteilte. Dadurch sollen mehr als 13 Millionen Arbeitsplätze in dem Sektor geschaffen werden.

Die NEA bekräftigte ihr Ziel, bis 2020 rund 15 Prozent des gesamten Energiekonsums durch Alternativen zur Kohle abzudecken. Dazu zählt Energie aus Wind, Wasser und Sonne, aber auch Atomkraft.

Weltgrößter Energiemarkt

Damit bewegt sich China als weltgrößter Energiemarkt zunehmend weg von der dreckigen Kohlekraft zu sauberen Brennstoffen. Die Luftverschmutzung im Norden des Landes und in Peking hat eine Debatte um die Folgekosten der Umweltbelastung ausgelöst. Die Hauptstadt leidet derzeit unter starkem Smog.

Chinas oberste Wirtschaftsplaner (NDRC) hatten vor kurzem einen Fünf-Jahres-Plan vorgelegt, wonach rund 138 Milliarden Euro allein in die Solarenergie fließen sollen. Hier sollen die Kapazitäten verfünffacht werden, was Fachleuten zufolge rund 1.000 größeren Solarkraftwerken entspricht.

Mehr Investitionsmöglichkeiten

"Die Regierung könnte diese Ziele übertreffen, weil es im Zuge sinkender Kosten mehr Investitionsmöglichkeiten gibt", sagte Energie-Experte Steven Han vom Finanzdienstleister Shenyin Wanguo. Der Bau großer Sonnenkraftwerke hat sich seit 2010 um 40 Prozent verbilligt.

Die Regierung in Peking baut die Wirtschaft des Schwellenlandes umfassend um – weg von Investitionen hinzu zu mehr Konsum. Hier spielen die Dienstleister eine wichtige Rolle. Der Service-Sektor wuchs im Dezember so schnell wie seit 17 Monaten nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex des Datenanbieters Caixin kletterte auf 53,4 Punkte von 53,1 Zählern im November. Damit liegt das Barometer deutlich über der Wachstumsgrenze von 50 Punkten und auf dem höchsten Stand seit Juli 2015.

2017 kein leichtes Jahr

Die Daten bestätigen den Eindruck, dass die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit mehr Schwung ins neue Jahr gestartet ist. Zuletzt gab es vermehrt Signale, dass sich die Konjunktur in der Volksrepublik stabilisiert. Analysten erwarten allerdings, dass auch 2017 für die chinesische Wirtschaft kein leichtes Jahr wird. Staatliche Konjunkturanreize laufen aus, der Immobiliensektor kühlt sich ab, und der Automobilmarkt dürfte an Fahrt verlieren.

Hinzu kommen Gefahren für das wichtige Exportgeschäft durch den Regierungswechsel in den USA. Dort hat der künftige Präsident Donald Trump mit Einfuhrzöllen auf chinesische Waren gedroht. Das Handelsministerium in Peking kritisierte, dass China im internationalen Handel stärker benachteiligt werde denn je. 2016 sei hier eine Rekordzahl an Maßnahmen gegen die Volksrepublik verhängt worden, sagte ein Ministeriumssprecher. (APA, 5.1.2017)