Erster offizieller Flottenbesuch – Militär will Drohnen und Scharfschützengewehre

Russlands Botschafter auf den Philippinen gab am Mittwoch bekannt, dass man bereit sei, dem südostasiatischen Inselstaat Kriegsmaterial zu liefern. "Wir können Handfeuer- und leichte Waffen, einige Flugzeuge, Hubschrauber, Unterseeboote und viele, viele andere Waffen liefern. Hochentwickelte Waffen, nicht die aus zweiter Hand", wird Igor Anatoljewitsch Kowalew von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert.

Derzeit liegen der U-Boot-Zerstörer Admiral Tributs und das Tankschiff Boris Butoma im Hafen von Manila, es ist der erste offizielle Besuch der russischen Flotte auf den Philippinen. Russland strebe eine verstärke Zusammenarbeit, aber keine Militärallianz mit den Philippinen an, betonte der Botschafter.

Der seit Juni 2016 regierende philippinische Präsident Rodrigo Duterte ist nach seiner Ankündigung, die militärischen Beziehungen zu den USA kappen zu wollen, auf der Suche nach neuen Waffenlieferanten und Verbündeten.

Im November schickte er Verteidigungsminister Delfin Lorenzana nach Moskau, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Der Armeechef kehrte mit der Information zurück, die Russen hätten ihm ein U-Boot angeboten, sein Militär benötige aber Drohnen, Scharfschützengewehre und Handfeuerwaffen.

Die US-Regierung stoppte Anfang November den geplanten Verkauf von 26.000 Sturmgewehren an die philippinische Armee, weil wegen Dutertes harten Vorgehens gegen mutmaßliche Drogenhändler Menschenrechtsbedenken bestehen.

Die USA und die Philippinen unterzeichneten 1951 einen Beistandspakt, jedes Jahr findet das gemeinsame Landungsmanöver "Philbex" statt. Präsident Duterte will die Großübung abschaffen und die Militärs stattdessen humanitäre und Katastropheneinsätze üben lassen. Außerdem sollen die Manöver verlegt werden, um China nicht zu provozieren. Die USA unterhalten mehrere Militärstützpunkte auf den Inseln, von denen Spionageflugzeuge zur Überwachung des südchinesischen Meeres starten.

USA schicken dritten Flugzeugträger

Die US-Marine gab zu Jahresbeginn bekannt, dass der Flugzeugträger Carl Vinson in Begleitung zweier Zerstörer und eines Kreuzers den kalifornischen Flottenstützpunkt San Diego mit Kurs auf den Westpazifik verlassen hat. Der Trägerverband trifft dort die Flugzeugträger Ronald Reagan und John C. Stennis. (bed, 5.1.2017)

Russische Matrosen erklären einem philippinischen Besucher, wie ein Flugabwehrgeschütz funktioniert.

Foto: APA/AFP/TED ALJIBE

Die Mannschaft der Admiral Tributs zeigt, was sie kann.

Foto: APA/AFP/TED ALJIBE
Foto: APA/AFP/TED ALJIBE
Foto: APA/AFP/TED ALJIBE

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Admiral Tributs in Manila.

Foto: REUTERS/Romeo Ranoco