Wie sehr die Mobilität im Umbruch ist, erkennt man auch daran, dass Autohersteller immer öfter auf Elektronik-Messen vertreten sind, wie Daimler mit diesem Transporter auf der CES.

Wie hätten Sie es denn gerne? Dass es ab 2030 auf unseren Straßen verboten ist, ein Auto selbst zu lenken? Dieser Wunsch könnte tatsächlich Wirklichkeit werden – könnte. Es gibt aber auch den Spruch "Prognosen sind sehr schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen".

Wie auch immer, die Gestaltung künftiger Verkehrssysteme ist kein rationaler Prozess, sondern ein knallharter Wettkampf von Wirtschaftssparten, ja geradezu Wirtschaftssystemen. Die Vernetzer sind gerade dabei, sich die Welt untertan zu machen, und zwar mit Butz und Stingel.

Datenschätze

Dabei machen sie sich nicht einmal selbst die Finger schmutzig. Sie transportieren nichts, sie stellen keine Lager und Quartiere zur Verfügung, sie bauen keine Autos, aber sie schöpfen die Kohle ab – und lassen die anderen in dem von ihnen gesteuerten Konkurrenzkampf rennen bis zum Umfallen. Sie haben die Daten. Deshalb sind Daten so wertvoll. Um Autos wirklich automatisch fahren zu lassen, braucht man so viele Daten, dass Sie nicht einmal mehr eine Zehe bei der Türe rausstrecken können, ohne einen Chip eingebaut zu haben, sonst ist sie nämlich ratzfatz wegrasiert.

Dabei gibt es längst eine automatisierte Mobilität, das nennt sich öffentlicher Verkehr, und um den Kampf gegen diesen geht es beim automatischen Autofahren auch. Warum sagt das keiner dieser Bestsellerautoren dazu, die umso mehr Geschäft machen, je durchgeknallter ihre Fantasien daherkommen? Das Problem ist nur: Alles, was einmal gedacht ist, kann auch Wirklichkeit werden – kann. (Rudolf Skarics, 12.1.2017)