La Paz – In Bolivien leben heute noch 36 verschiedene indigene Völker. Von ihnen stellen die Quechua und Aymara die größten Gruppen – sie machen etwa die Hälfte der zehn Millionen Einwohner des südamerikanischen Landes aus.

Am anderen Ende des Spektrums stehen die Pacahuara, die im bolivianischen Amazonasgebiet leben: Von ihnen gibt es nur noch vier bekannte Angehörige, nachdem am Silvestertag die 57-jährige Baji in ihrem Dorf Tujure im nordöstlichen Departamento Beni gestorben ist. Der bolivianischen Nachrichtenagentur ANF zufolge starb die Frau an Magenkrebs und hinterließ die letzten vier Mitglieder ihrer Familie.

Nach Angaben des Anthropologen Wigberto Rivero von der Universität San Andres sind die Pacahuara nun mehr denn je vom Aussterben bedroht. Früher zählten die Pacahuara noch 40.000 Angehörige. Sie lebten seit jeher von der Jagd, vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Koloniale Unterdrückung, Migrationsbewegungen und Vermischung mit dem benachbarten Volk der Chácobo trugen zu ihrem allmählichen Niedergang bei. (APA, red, 4. 1. 2017)