Rom/Wien/Klagenfurt – Der Vorhang für die Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI fällt. Die Filialen wurden geschlossen, alle Mitarbeiter sollen im Laufe des Jahres 2017 abgebaut werden. Debora Serracchiani, Präsidentin der Region Friaul Julisch Venetien, in der die Bank mit Sitz in Udine ihr Hauptquartier hatte, erklärte sich verbittert, will jedoch die Mitarbeiter in dieser schwierigen Phase unterstützen.

104 Mitarbeiter der Bank, die im Zuge der Schließung des Geldhauses ihre Stelle verlieren, haben das Gewerkschaftsabkommen unterzeichnet, das ihnen Zugang zu Unterstützungsmaßnahmen gibt. Diese wurden mit der Regierung in Rom im November vereinbart. Geprüft wird noch die Lage von weiteren 160 Mitarbeitern, die ab der zweiten Jahreshälfte 2017 gekündigt werden sollen. Die Region Friaul Julisch Venetien will über seine regionale Arbeitsbehörde die Mitarbeiter Bank unterstützen, die ihre Stelle verlieren.

Kritik an Behörden

Die Gewerkschaften kritisierten das österreichische Management der Bank und die italienischen Behörden. "Die Mitarbeiter der Bank stellen mit Bedauern den mangelnden Willen seitens der italienischen Institutionen fest, die HBI zu retten", hieß es in einer Presseaussendung der Gewerkschaften. Während sich das italienische Wirtschaftsministerium zur Rettung mehrerer Geldhäuser, darunter der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS), engagiere, sei nichts für HBI und zur Rettung der dortigen Arbeitsplätze unternommen worden.

Die ehemalige Hypo Italien (heute HBI) gehört seit Herbst 2014 nicht mehr der staatlichen Heta (vormals Hypo Alpe Adria), sondern einer eigenen ebenfalls staatlichen österreichischen HBI Bundesholding. Anfang September hatte die Bank die Kündigung von 104 der 264 Mitarbeiter des Geldhauses bekannt gegeben. Die italienische Regierung hatte die österreichischen Pläne zur Auflösung der Ex-Hypo-Italien-Tochter HBI kritisiert. (APA, 4.1.2017)