Frankfurt/Basel – Es sei noch mehr Zeit nötig, um die Arbeiten abzuschließen, teilte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Dienstag in Basel mit. Dies werde voraussichtlich in naher Zukunft erfolgen. Einen konkreten Zeitraum nannte die BIZ allerdings nicht. Die Verhandlungen ziehen sich schon länger hin, vor allem weil Politiker und Aufseher in Europa befürchten, dass ihre Geldhäuser stärker belastet werden als US-Institute.

Die Differenzen zwischen den USA und Europa über die Ausgestaltung der neuen Regeln ("Basel IV") blieben auch zuletzt groß. Ein Streitpunkt ist der Einsatz interner Modelle, mit denen Banken berechnen, wie viel Eigenkapital sie für Kredite und andere Geschäfte zur Seite legen müssen. Die Frage, wie stark diese begrenzt werden sollen, sei nach wie vor der Hauptkonflikt, heißt es aus Verhandlerkreisen.

Europa will an den internen Modellen festhalten – die USA wollen ihren Einsatz hingegen stark beschränken. Politiker und europäische Bankenaufseher fürchten, dass Institute in der EU dadurch benachteiligt würden und Kapitalanforderungen für Großinstitute wie die Deutsche Bank deutlich steigen könnten.

Wie verschieden die Positionen immer noch sind, wurde Ende November deutlich, als sich der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht bei einem Treffen in Chile nicht wie geplant einigen konnte. Er hoffte jedoch auf eine Verständigung bis Anfang Jänner. Ein Abschluss der Reform sei ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen in die Kapitalpolster der Banken wiederherzustellen, erklärte EZB-Chef Mario Draghi. (Reuters, 3.1.2017)