Bagdad/Mosul (Mossul) – Bei drei Anschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag 29 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Polizei und Ärzten wurden mehr als 50 weitere verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die Islamisten-Miliz IS. Sie hat im Irak massiv an Boden verloren, aber in der stark befestigten Hauptstadt immer wieder Anschläge verübt.

Zwei der Anschläge wurden auf einem belebten Markt verübt, einer davon von einem Selbstmordattentäter, wie die Polizei mitteilte. Eine dem sunnitischen IS nahestehende Nachrichtenagentur meldete, Ziel der Angreifer seien schiitische Muslime gewesen. Einige Stunden später detonierte ein mit Sprengstoff beladener Minibus in einer belebten Geschäftsstraße, Vier Menschen wurden dabei nach Angaben der Polizei getötet.

In Mossul im Norden des Landes kam es den dritten Tag in Folge zu heftigen Gefechten zwischen IS und der irakischen Armee, die von US-Militärs sowie anderen westlichen und arabischen Verbündeten unterstützt wird. Ein Reuters-Kameramann berichtete von schwerem Geschützfeuer und Hubschrauberangriffen. Hunderte von Bewohnern seien aus ihren Häusern geflohen. Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi hatte jüngst angekündigt, der IS werde in drei Monaten besiegt sein. Die Armee startete am Donnerstag einen neuen Versuch zur Eroberung von Mossul, nachdem die Offensive gegen den IS vor etwa einem Monat ins Stocken geraten war. (APA, Reuters, 31.12.2016)