Berlin/Wien – Dieser Wasserkreislauf unseres Planeten ist uns allen wohlvertraut: Der Gutteil der Erdoberfläche ist von Ozeanen bedeckt, aus denen Wasser verdunstet. Durch das Abregnen der Wolken wird das Wasser wieder in die Meere geführt, häufig in Flüssen.

Nun mehren sich die Hinweise, dass es tief im Inneren der Erde noch einen zweiten Wasserkreislauf gibt, wie ein interdisziplinäres Team um Oliver Plümper (Uni Utrecht) und Timm John (FU Berlin) im Fachblatt "Nature Geoscience" berichtet: Die Forscher fanden weitere Hinweise darauf, dass Wasser im Erdinneren durch flusssystemartige Strukturen fließt und somit die Wasserkreisläufe der Erde in Balance hält.

Konkret fanden die Forscher Wasserkanäle in Größenordnungen zwischen dem nanoskaligen Bereich und mehreren Metern Länge. Diese Kanäle gleichen versteckten Flusssystemen, durch die Wasser das feste Gestein des Erdinneren durchfließt. Sie verbinden sich zu großen Aufwärtskanälen, durch die es – oft infolge vulkanischer Aktivitäten – zurück an die Oberfläche gelangt. Ohne diese unterirdischen Kanäle würden die Meere binnen 1,5 Milliarden Jahren geleert sein, so die Forscher. (tasch, 1.1.2017)