Die Spielzeuge sorgen für Schrecksekunden bei Eltern

Foto: Hatchimals

In den vergangenen Wochen hat sich in den USA um die "Hatchimals", eine Art von Tamagotchi in Eierschale, ein regelrechter Hype entwickelt. Eltern erlebten dank der geringen Stückzahl, die der Hatchimal-Hersteller produzieren konnte, Vorfälle, die an den Weihnachtsfilm "Versprochen ist versprochen" erinnerten. Doch nicht nur jene Eltern, die leer ausgingen, sind mittlerweile stinksauer auf die Hatchimals.

Kurz erklärt: Hatchimals sind kleine Vogelwesen, die in einer Schale geliefert werden. Diese müssen ausgebrütet werden (eng.: to hatch), daraufhin durchlaufen sie mehrere Lebensphasen. Dabei müssen sie gepflegt werden. Die kleinen Roboter sollen individuell sein und sich an ihren "Eltern" orientieren. Nachdem mehrere YouTuber die Hatchimals in den Himmel lobten, wollten plötzlich Millionen Kinder das Spielzeug besitzen.

Nach dem Ausbrüten passiert nichts

Das erste technische Problem: Manche Hatchimals lassen sich nicht ausbrüten. Die Idee ist, dass Kinder das Spielzeug tatsächlich ausbrüten, indem sie die Schale erwärmen und streicheln. Nach zehn bis vierzig Minuten soll das Vieh dann "schlüpfen". Doch einige Eltern verbrachten offenbar den ganzen Weihnachtstag damit, die Hatchimals zu brüten. Andere berichten, dass ihr Hatchimal nach dem Ausbrüten nicht auf Interaktionen reagierte. Die Herstellerfirma war offenbar auch auf derartig viele Kundenbeschwerden nicht vorbereitet, weshalb sich auf deren Facebook-Seiten wütende Postings türmen.

Perverse Roboter

Nun droht aber noch Schlimmeres: Im Netz tauchen zahlreiche Videos auf, die zeigen, wie Hatchimals vermeintlich Obszönes murmeln. So sollen die Tiere ihre Besitzer zum Geschlechtsverkehr auffordern. Laut TheVerge könnte dies daran liegen, dass ihr "hug me" (umarme mich) eher nach "fuck me" klingt. Dass die Hatchimals dabei seufzen und stöhnen, macht die Szenerie nicht besser.

Juleigh Stivers
Kelsey Rawson

Außerdem haben zahlreiche Eltern wohl nicht bedacht, dass sich die Hatchimals Phrasen merken, die während des Brütens oder in ihrer ersten Lebensphase gesprochen werden. Sind die Kinder etwa aus dem Raum und die Eltern beschweren sich in Schimpfwörtern über das "beschissene Ding", das sie ausbrüten müssen, dann könnten Hatchimals später anfangen, von "beschissenen Dingern" zu sprechen.

povman

Die rund 60 Dollar teuren Spielzeuge sind also alles andere als pflegeleicht. Wann der Hype nach Europa überschwappt, lässt sich momentan noch nicht sagen. In den meisten US-Geschäften sind die Hatchimals nach wie vor ausverkauft. Mittlerweile floriert auf eBay der Handel mit den kleinen Nervensägen. (fsc, 30.12.2016)