Caracas – Zehn Tage nach dem versprochenen Start hat Venezuela neue Münzen eingeführt – auf die viel dringender benötigten neuen Banknoten müssen die Bürger des Landes allerdings weiter warten. In der Hauptstadt Caracas tauchten am Mittwoch die ersten 50-Bolivar-Münzen auf. Sie sind laut offiziellem Umtauschkurs 7,5 US-Cent (7,2 Euro-Cent) wert. Gleichzeitig gibt es auch noch Scheine im Wert von 50 Bolivar.

Die Venezolaner warten unterdessen weiter ungeduldig auf die von der Regierung versprochenen neuen Banknoten im Wert von bis zu 20.000 Bolivar, die ihnen das tägliche Bezahlen vereinfachen würden. Bisher ist der 100-Bolivar-Schein die größte Banknote – doch derzeit sind dies offiziell nur 15 US-Cent, auf dem Schwarzmarkt noch viel weniger. Die Venezolaner brauchen deshalb riesige Mengen Geldscheine, um ihre Einkäufe bezahlen zu können.

Proteste

Als Präsident Nicolas Maduro Mitte Dezember den 100-Bolivar-Schein als Zahlungsmittel verbot, kam es zu wütenden Protesten – schleunigst gab er die Banknote bis zum 2. Jänner wieder frei. Laut Zentralbank sind die neuen Scheine schon da, gesehen hat sie aber bis jetzt noch niemand.

Das südamerikanische Land leidet wegen des Verfalls des Ölpreises unter einer schweren Wirtschaftskrise mit drastischen Preissteigerungen. Wegen Versorgungsengpässen gab es immer wieder Unruhen und Plünderungen, bei Protesten wurden zahlreiche Menschen getötet. (APA, 29.12.2016)