Kabul – Die radikalislamischen Taliban begrüßen "freudvoll" einen Vorschlag Russlands, Chinas und Pakistans, Mitglieder ihrer Bewegung von Uno-Sanktionslisten zu streichen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme der Taliban hervor.

Die drei Länder hätten verstanden, dass die Taliban eine "politische und militärische Kraft" darstellten. "Der Vorschlag (...) ist ein positiver Schritt Richtung Frieden und Sicherheit in Afghanistan", heißt es in der Botschaft der Islamisten weiter.

Am Dienstag hatten sich Vertreter der russischen, chinesischen und pakistanischen Regierung zum dritten Mal in Moskau getroffen, um vor allem über die Bedrohung durch die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Afghanistan für die Nachbarländer zu sprechen.

Verärgerung in Kabul

In der Resolution des Treffens hieß es auch, man sei "flexibel hinsichtlich der Möglichkeit, bestimmte Individuen von der Liste der mit Sanktionen belegten Personen zu nehmen, um einen friedlichen Dialog zwischen Kabul und den Taliban zu gewährleisten".

Afghanistan war nicht eingeladen. Die Regierung reagierte verärgert. Sie fürchtet engere Beziehungen zwischen regionalen Mächten und den Islamisten, weil die Taliban die Rivalen vom IS bekämpfen – und damit eine Bedrohung für die Nachbarländer Afghanistans eindämmen. Jüngst waren mehrfach Berichte von Kontakten zwischen Taliban und russischen, aber auch iranischen Repräsentanten aufgetaucht. Pakistan wird schon länger vorgeworfen, die Taliban zu unterstützen. (APA, 29.12.2016)