Christa Kummer.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Noch dreimal schlafen gehen, und 2016 kann sich vertschüssen. Im Endspurt versuchen wir nur noch Dinge anzusehen, die uns die Laune nicht trüben. Ein schwieriges Unterfangen, gäbe es nicht das Wetter. Wetterstudios sind wie Schneekugeln in der großen, bösen Welt.

Ein heile Blase, in der es sogar stürmt und schneit, wenn man sie schüttelt. Am Dienstagabend wurden in der eleganten Kugel von Christa Kummer auf ORF 2 die "Highlights" des Tages in der Top-Five-Liste der "Windspitzen" präsentiert. Mit 80 km/h raste das himmlische Kind etwa durch die Wiener Innenstadt. Barbara heißt das Sturmtief, bei Kummer "Babsi".

Listenanführer war der Buchberg, dort hatte man mit 130 km/h Orkanstärke erreicht, der steirische Schöckl hat die Orkanhöhe gerade noch geschafft. Die Grazer freuen sich jedenfalls wie Schneekönige über etwas frische Luft. Von 50 Zentimetern Schnee war auch die Rede. Solche Nachrichten wollen wir in den Weihnachtsferien! Sie riechen wie Zimttee und knistern wie Kaminfeuer.

Oder wie das Surren eines Skilifts, wenn wenige Minuten später in der sportlicheren Schneekugel von Sigi Fink auf ORF 1 eine neue Hitliste präsentiert wird. Hier heißt sie "Windböen", und es werden nur die ersten vier Plätze präsentiert. Wien braucht keiner, wenn es "über einen halben Meter" Neuschnee in Skigebieten gibt, und Fink hat auch nur eine Minute Zeit, die Hälfte von Kummers Sendezeit.

Übrigens: "Das Hochdruckgebiet Leia zieht nach Alderaan weiter." Halt! Das hat Christa Kummer ja gar nicht gesagt. Sie sagte: "Die Babsi verlagert ihren Schwerpunkt in Richtung Türkei." Und mehr wollen wir auch über die Türkei gar nicht hören. Licht aus in der Schneekugel. (Colette M. Schmidt, 28.12.2016)