Wien – Der Katholische Familienverband fordert von der Regierung eine Studie zu den tatsächlichen Kosten von Kindern. Valide Zahlen auf Basis von Haushaltstagebüchern, die repräsentativ ausgewählte Eltern führen sollen, wären wichtig für eine zeitgemäße Berechnung von Unterhaltshöhe oder Familienbeihilfe, erklärte Präsident Alfred Trendl am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

"In Österreich wissen wir immer noch nicht, was Kinder kosten." Die Koalition weigere sich bisher trotz der Zusage im Regierungsprogramm, eine aktuelle "Kinderkostenanalyse" zu erstellen, eine solche Studie in Auftrag zu geben, kritisierte Trendl. Es stecke wohl "ein bisschen Angst" dahinter, dass man draufkommen könnte, dass die derzeitigen Beträge nicht ausreichten. "Ich vermute, das will sich niemand antun."

Vizepräsidentin Irene Kernthaler-Moser pochte zudem auf eine regelmäßige, automatische Wertanpassung der Familienleistungen. "Es ist mir einfach ein völliges Rätsel, warum man bei den Kindern spart", verwies sie auf den Wertverlust durch die Inflation.

Als Erfolge des vergangenen Jahres feiert der Familienverband unter anderem den Wegfall des Selbstbehaltes für Kinder im Krankenhaus ab 1. Jänner 2017 und die Möglichkeit, "Sternenkinder", die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben und unter 500 Gramm wiegen, ins Personenstandsregister aufzunehmen. (APA, 28.12.2016)