Berlin – Nach dem Angriff auf einen Obdachlosen in der Berliner U-Bahn-Station Schönleinstraße sollen sich sechs der Tatverdächtigen der Polizei gestellt haben. Das berichtet der "Spiegel", der sich auf die Polizei beruft. Zivilfahnder nahmen einen siebten mutmaßlichen Täter fest. Zunächst hatte es von der Polizei geheißen, alle sieben Verdächtigen hätten sich bei der Polizei gemeldet.

Die Kriminalpolizei wirft den sieben Verdächtigen versuchten Mord vor. Den Angaben zufolge schlief der Obdachlose auf der Bank im U-Bahnhof Schönleinstraße im Stadtteil Kreuzberg, als die Gruppe Kleidungsstücke des 37-jährigen Mannes in Brand setzte. Augenzeugen hätten die Flammen schnell gelöscht. Ein U-Bahn-Fahrer, der das Geschehen beobachtet hatte, sei mit einem Feuerlöscher hinzugeeilt.

Mit U-Bahn geflüchtet

Der offensichtlich alkoholisierte Obdachlose sei unversehrt geblieben, hieß es weiter. Die sieben Tatverdächtigen seien anschließend in eine U-Bahn geflüchtet und davongefahren. Nach "Auswertung von umfangreichem Videomaterial durch die Ermittler" hatte die Polizei am Montag Bilder der Tatverdächtigen veröffentlicht und die Bevölkerung um Mithilfe bei der Identifizierung gebeten.

Die Tatverdächtigen werden vernommen. Zwei von ihnen seien volljährig und 18 bzw. 21 Jahre alt, die anderen 15 bis 17 Jahre alt. Sechs von ihnen stammten aus Syrien, einer aus Libyen. (red, 27.12.2016)