Das Friedenslicht wird von Hand zu Hand weitergegeben.

Foto: Österreichisches Rotes Kreuz / Hechenberger

Über das Wort stolpert man dieser Tage öfter. Wenn das passiert, tut man gut daran, schnell wieder hochzukommen, damit man nicht zertrampelt wird. Es herrscht nämlich Frieden, und zwar der brutalste des ganzen Jahres, wegen der besinnlichen Zeit. Kein Wunder, dass viele sich bereits nach etwas Besinnungslosigkeit sehnen. Doch zuvor setzen wir mit Weihnachten noch eins drauf und feiern das Fest des Friedens.

Zu genau darf man beim Friedensfest die Welt allerdings nicht im Auge behalten, denn sonst müsste man das Christkindl gleich wieder absagen. Und das wäre blöd. Denn wozu ist man dann die letzten Wochen herumgelaufen und hat teures Klumpert gekauft und es ins Altpapier des 25. Dezember verpackt? Für Christoph Leitl? Das kann Jesus nicht gewollt haben.

Frieden ist das Beste, wichtiger als alles sonst. Wer was anderes behauptet, soll zur Hölle fahren. Dort ist er unter seinesgleichen. Es gilt ganz klar: Lieber Friedensreich Hundertwasser als kriegsarm und durstig. Lieber einen Friedens- als einen Scharfrichter, lieber Friedenszins als Mietwucher. In Frieden ruhen oder in Frieden leben? Eben. So einfach ist das.

Frieden kommt vom althochdeutschen fridu. Das bedeutete so viel wie Schonung und Freundschaft. Es ist ein strapazfähiger Begriff. Er erduldete es, dass ein kriegsführender US-Präsident den Friedensnobelpreis erhielt, und er überstand den deutschen Schlager, der ihn in Form einer singenden Dauerwelle derart hofierte, dass es zum Kapitulieren war.

Zum Frieden kann jeder und jede beitragen. In dieser Reihenfolge. Denn es sind fast immer Männer, die den Frieden brechen und Krieg führen. Frauen sind selten so dumm. Den Männern möchte man sagen: Gebt Ruhe, ihr Trottel! Seid lieb statt deppert. Ein kleines Zumpferl ist okay. Fehlende Größe lässt sich durch einen Konflikt nicht lösen, wahre Größe zeigt sich friedlich. Weihnachten wäre ein guter Anlass, das zu üben. Ein paar Tage wenigstens. Über Silvester schafft ihr es eh nicht, ohne wieder sinnlos rumzuballern. (Karl Fluch, 24.12.2016)