Nach jahrelangen Kämpfen um Aleppo hat die syrische Armee die Stadt nach eigenen Angaben wieder vollständig unter ihrer Kontrolle. Das Militär erklärte am Donnerstag, dass die letzte Rebellengruppe Aleppo verlassen habe. Die Armee habe dafür gesorgt, dass in der Stadt wieder Sicherheit herrsche. Auch das Staatsfernsehen berichtete, dass einige Aufständische samt ihren Familien aus einer letzten kleinen Rebellenenklave gebracht worden seien. Noch am Donnerstagnachmittag hatten Aufständische erklärt, die Evakuierung komme nur schleppend voran. In den vergangenen Wochen waren bei Schnee und Kälte bereits mehr als 30.000 Menschen aus der Stadt gebracht worden.
Zurück bleibt eine verwüstete Stadt:
Nach dem Abzug der letzten sunnitischen Rebellen durchsuchen syrische Regierungstruppen den Ostteil Aleppos nach Sprengsätzen. Die Soldaten und verbündete Milizen entschärften unter anderem Landminen, berichtete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag.
Syriens Präsident Bashar al-Assad bezeichnete die Einnahme Aleppos als Sieg, den sich Syrien mit seinen Verbündeten Russland und Iran teile. Nach einem Treffen mit einer iranischen Delegation sagte er, die Erfolge auf den Schlachtfeldern seien ein "erster Schritt zur Beseitigung des Terrorismus auf dem gesamten Gebiet Syriens". Sie würden die richtigen Voraussetzungen für die Beendigung des Krieges schaffen. Derzeit kontrollieren die Rebellen noch weite Gebiete in Syrien. Dort ist außerdem die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" präsent.
Russland hält sich nach den Worten von Verteidigungsminister Sergej Schoigu zugute, mit seinem Eingreifen in den Konflikt den Zusammenbruch des syrischen Staates verhindert zu haben. Durch die 18.800 Luftangriffe russischer Kampfflugzeuge seien 35.000 Kämpfer der Rebellen getötet und die Welle von Revolutionen im Nahen Osten und in Nordafrika eingedämmt worden. (stb, APA, Reuters, 23.12.2016)