Oslo – Die Proteste von Tierschützern haben einigen Wölfen in Norwegen die Haut gerettet. Das skandinavische Land will nun bedeutend weniger Wölfe zum Abschuss freigegeben als ursprünglich geplant. Statt der zunächst vorgesehenen 47 Wölfe dürften nur noch 15 getötet werden, sagte Klima- und Umweltminister Vidar Helgesen am Dienstag vor Journalisten in Oslo.

Mit der Tötung von mehr Tieren würde Norwegen seine eigenen Gesetze sowie die Berner Konvention zum Erhalt von Wildtieren und ihrer natürlichen Lebensräume verletzen, sagte Helgesen. Die 47 Wölfe aus vier Rudeln stellten keine ausreichende Gefahr für Schafe und Rentiere dar, um ihre Tötung zu rechtfertigen.

Unter 70 Tiere registriert

Im vergangenen Winter waren zwischen 65 und 68 Wölfe in Norwegen registriert worden, mindestens 25 weitere lebten im Grenzgebiet zu Schweden. Obwohl der Wolf in Norwegen auf der Liste der bedrohten Tierarten steht, gab die zuständige Behörde im September 47 Tiere zum Abschuss frei.

Während Bauernverbände die Entscheidung damals begrüßten, sprach der norwegische Arm der Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) von einem "massenhaften Abschlachten" der Wölfe. Dass die Regierung nun die Zahl deutlich reduzierte, sei "unser schönstes Weihnachtsgeschenk", sagte Generalsekretärin Nina Jensen am Dienstag. (APA, red, 20.12.2016)