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Womöglich Lukas und Anna.

Foto: Udo Gottschalk/dapd

Wien – Anna und Lukas waren 2015 die beliebtesten Vornamen, zumindest wenn es nach den Jungeltern in Österreich geht. Die Spitzenplätze der Namen Neugeborener blieben damit im 19. Jahr in Folge unverändert.

1996 stand zuletzt mit Julia ein anderer Mädchenname als Anna ganz oben auf der Liste. Für einen anderen Bubennamen als Lukas muss man noch ein Jahr weiter zurückgehen, als der langjährige Favorit Michael zum letzten Mal den obersten Rang eingenommen hatte.

Von 40.777 im Vorjahr geborenen Mädchen erhielten 2.144 oder 5,26 Prozent den Namen Anna. Dahinter folgen Sophie (1.450 Nennungen, 3,56 Prozent) und Maria (1.238 Nennungen, 3,04 Prozent). Die ersten zehn vervollständigen Emilia, Elena, Emma, Lena, Sarah, Mia und Laura. 25,76 Prozent oder jedes vierte 2015 geborene Mädchen trägt einen dieser zehn Namen. 1984 lag dieser Wert bei 27,14 Prozent.

Bei den 43.604 Buben war die Vielfalt etwas größer; die zehn meistgenannten Namen verteilen sich auf 20,91 Prozent oder rund ein Fünftel. 1984 war das Votum noch weit nicht so breit gefächert, damals erhielt mit 44,49 Prozent noch fast jeder zweite junge Mann einen Namen aus der Top-Ten-Liste.

Mit 1.511 oder 3,47 Prozent der im Vorjahr geborenen Buben hören die meisten auf den Namen Lukas. Es folgen David (1.051 Nennungen, 2,41 Prozent) und Jakob (930 Nennungen, 2,13 Prozent) sowie Elias, Maximilian, Alexander, Jonas, Paul, Tobias und Leon.

Heute befindet sich in den Top Ten weder ein Mädchen- noch ein Bubenname, der bereits 1984 dort zu finden war. Die älteren erinnern sich vielleicht: Vor 30 Jahren waren bei Mädchen noch Namen wie Katharina, Christina, Daniela, Claudia und Nicole in Mode, bei den Burschen Markus, Michael, Stefan, Andreas oder Thomas.

In einer Platzierungsübersicht der zehn beliebtesten Namen von 1984 bis 2015 zeigen sich eher behäbige Trends mit nur geringen Veränderungen von einem Jahr zum anderen. Große Sprünge von mehr als drei Platzierungen innerhalb eines Jahres waren dementsprechend selten. Bei den Top-Ten-Mädchennamen der vergangenen 31 Jahre gab es nur einmal einen Sprung von mehr als drei Plätzen innerhalb eines Jahres (Stefanie von Platz zehn auf drei im Jahr 1986).

Verschiebungen von mehr als drei Rängen kamen bei den zehn beliebtesten Bubennamen der Jahre 1984 bis 2015 immerhin fünfmal vor (Lukas von Platz neun auf fünf und Stefan von Platz zwei auf sechs im Jahr 1994, Alexander von Rang acht auf vier im Jahr 1997, Markus von Platz sechs auf zehn im Jahr 2004 und Florian ebenfalls von Platz sechs auf zehn im Jahr 2008).

Namen, die einmal aus der Mode gekommen sind, schaffen es so gut wie nie zurück in die Top Ten. So war Katharina 2010 herausgefallen, 2011 schaffte es der Name noch ein letztes Mal auf Platz zehn, ehe er bis heute sukzessiv an Popularität verlor. Ein besonderes Phänomen ist Anna: 1988 auf Platz neun, fiel der Name im Folgejahr aus der "Bestenliste", um es nach dem Neueinstieg 1990 bis 1997 kontinuierlich auf Platz eins zu schaffen und bis heute zu bleiben. Unter den männlichen Vornamen konnte lediglich Florian – 1995 herausgefallen – 1996 erneut in die ersten zehn einsteigen.

Etymologische und phonetische Zusammenfassung

Nach einer Umstellung sammelte die Statistik Austria die Namen erstmals auf Basis des Zentralen Personenstandsregisters und nicht mehr gemäß den standesamtlichen Meldungen. Damit wurden neben in Österreich stattfindenden Geburten (unabhängig der Staatsbürgerschaft) zum ersten Mal auch im Ausland geborene Babys von in Österreich wohnhaften Müttern erfasst.

In der Statistik wird die jeweils häufigste Schreibweise eines Vornamens ausgewiesen, erstmals aber wurden etymologisch oder phonetisch gleiche Vornamen gemäß der Liste der Vornamenvarianten mitgezählt. So müssen nicht alle 1.450 unter Sophie gereihten Mädchen wirklich Sophie heißen, sie können auch auf die Namen Sofia, Sofie, Sofija, Sofije, Sofiya, Sofiá, Sofja, Sofía, Sophia, Sophié oder Zofia hören. (Michael Matzenberger, 20.12.2016)