Winterliche Blockade im Netz: kinox.tv und movie4k.tv werden gesperrt.

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Österreichische Provider setzen seit wenigen Tagen neue Netzsperren um. Wegen Urheberrechtsverletzungen können kinox.tv und movie4k.tv nicht mehr erreicht werden, wie mehrere Leser dem STANDARD melden. Mittlerweile haben A1 und UPC die neuen Blockaden bestätigt. A1 sperre seit 17. Dezember, sagt Sprecherin Livia Dandrea-Böhm zum STANDARD. Auch UPC erklärt, die Sperre bereits eingerichtet zu haben.

URL-Änderung hebelte Sperre aus

Es handelt sich dabei um zwei Webseiten, die bereits das Ziel der allerersten Netzsperren gewesen waren. Im Oktober 2014 waren kinox.to und movie4k.to blockiert worden. Durch die einfache Änderung der URL auf ".tv" konnten diese Sperren also effektiv mehr als zwei Jahre lang ausgehebelt werden. Die Filmindustrie drängt deshalb schon länger auf eine schnellere Umsetzung ihrer Löschaufforderungen.

"Welle an Sperraufforderungen"

Juristisch ist die Lage nicht eindeutig: Vergangenen Juni hatte das Oberlandesgericht Wien etwa eine einstweilige Verfügung gegen Seiten wie "Pirate Bay" und "Isohunt.to" aufgehoben. Kurz nach diesem Urteil soll laut dem Verband der Internet-Service-Provider (ISPA) die nächste "Welle an Sperraufforderungen" gekommen sein, deren Umsetzung nun zu sehen ist. Politisch haben sich in der Vergangenheit alle im Parlament vertretenen Parteien gegen Netzsperren ausgesprochen, entsprechende legislative Initiativen blieben bisher jedoch aus.

Leicht umgehbar

Die Effektivität von Netzsperren ist umstritten. Sogenannte DNS-Sperren, die zum Einsatz kommen, lassen sich sehr einfach umgehen. User können etwa Googles DNS statt jene der Provider nutzen. Andere Lösungswege sind etwa die Nutzung von VPN. Kritiker von Netzsperren denken, dass beispielsweise eine einfachere und günstigere Verbreitung von Filmen zu einem Abflauen an Piraterie führen könnte. (fsc, 20.12.2016)