Bonn – Deutschland nominiert seine Theater- und Orchesterlandschaft für die internationale UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. Das teilte die deutsche Unesco-Kommission am Montag in Bonn mit. Die Kultusministerkonferenz und Kultur-Staatsministerin Monika Grütters (CDU) folgten damit einer Empfehlung von UNESCO-Experten.

Deutschland verfüge über die weltweit höchste Theaterdichte, hieß es dazu. Die Orchesterdichte zähle zu den höchsten der Welt. Jedes Jahr besuchten rund 35 Millionen Zuschauer mehr als 120.000 Theateraufführungen und 9.000 Konzerte. "Die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft begründet – wie die vielfältige deutsche Kulturlandschaft überhaupt – Deutschlands Ruf als Kulturnation", sagte Grütters den Angaben zufolge. "Nirgendwo sonst sind Schauspiel, Oper, Musical, Tanz oder Konzert in solcher Vielfalt und an so vielen Orten im ganzen Land zu erleben." Ihren Ursprung hat diese Vielfalt in den zahlreichen deutschen Kleinstaaten des 17. und 18. Jahrhunderts – in anderen Ländern konzentrierte sich das kulturelle Leben in der Hauptstadt.

Deutschland will das Nominierungsdossier im Frühjahr 2018 bei der UNESCO einreichen. Über die Aufnahme soll im Winter 2019 entschieden werden. Bisher hat Deutschland einen Eintrag auf der Liste: die Genossenschaftsidee und -praxis. Zusammen mit anderen Ländern teilt sich Deutschland zudem den Eintrag zur Falkenjagd. (APA, 19.12.2016)