Bagdad – Angesichts der Großoffensive zur Rückeroberung der irakischen Stadt Mossul sind bereits mehr als 100.000 Menschen geflohen. Seit Beginn der Offensive gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) seien 103.872 Menschen vertrieben worden, erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Sonntag auf ihrer Website.

Die meisten Betroffenen stammten demnach aus der Provinz Niniwe, deren Hauptstadt Mossul ist.

Der irakische Migrationsminister Jassem Mohammed al-Jaff sagte, seit Beginn der Offensive vor zwei Monaten seien 118.000 Menschen vertrieben worden. In die Zahl eingeschlossen waren allerdings auch Menschen, die aus dem vom IS kontrollierten Gebiet Hawijah in einer anderen Provinz geflohen waren. Hilfsorganisationen haben davor gewarnt, dass durch die Kämpfe um Mossul bis zu eine Million Menschen in die Flucht getrieben werden könnten.

Irakische Eliteeinheiten sind mittlerweile tief in den Osten von Mossul vorgedrungen. An der südlichen und nördlichen Front kommt die irakische Armee allerdings nicht so gut voran. Im Westen von Mossul bereiten paramilitärische Kämpfer eine Rückeroberung der Stadt Tal Afar vor. Der IS hatte 2014 weite Teile nördlich und westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad unter seine Kontrolle gebracht, wurde aber inzwischen vielerorts wieder vertrieben. (APA, AFP, 18.12.2016)