Rohani

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Teheran – Irans Präsident Hassan Rohani hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Einhaltung des Atomabkommens von 2015 zugesichert. Zugleich warnte er jedoch, dass dies einseitig nicht machbar sei, wenn der Westen seine Zusagen nicht einhalte.

"Das Abkommen war eine sehr wichtige Errungenschaft, die wir definitiv nicht brechen wollen", sagte Rohani am Sonntag dem Chef der Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, in Teheran. Daher werde der Iran diesem Vertrag vorerst treu bleiben, seinen Teil der Verpflichtungen erfüllen und auch weiterhin konstruktiv mit der IAEA (IAEO) zusammenarbeiten.

Das Atomabkommen beschränkt das Nuklearprogramm Teherans drastisch. Damit will die internationale Gemeinschaft den etwaigen Bau einer Atombombe verhindern. Der künftige US-Präsident Donald Trump gehört wie Israel zu den Kritikern der Vereinbarung und hat bereits mit deren Annullierung gedroht.

Bau atomgetriebener Schiffe

Rohani forderte, dass auch die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Weltmacht USA, ihre Zusagen einhalten müssten. Den Beschluss beider Kammern des US-Kongresses, die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zu verlängern, halte er für einen Bruch des Atomabkommens, sagte der Präsident. Den USA dürfe nicht erlaubt werden, ein international ratifiziertes Abkommen zu unterminieren.

Amano war am Sonntag in Teheran eingetroffen. Er sprach zunächst mit Irans Vizepräsident und Atomchef Ali Akbar Salehi über die weitere Zusammenarbeit bei Inspektionen der iranischen Atomanlagen im Rahmen des Wiener Atomabkommens von 2015.

Salehi sagte iranischen Medien nach dem Treffen, die Zusammenarbeit mit der IAEA sei derzeit sehr gut. Er habe Amano versichert, dass der Iran sich an den Atomvertrag halten werde. Falls aber die Gegenseite – die fünf Vetomächte sowie Deutschland – dies nicht tun sollte, werde auch der Iran andere Optionen in Betracht ziehen, sagte der iranische Atomchef nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna.

Bei dem Treffen mit Amano wurde auch über den geplanten Bau atomgetriebener Schiffe beraten. Salehi sagte nach dem Treffen in Teheran am Sonntag, er habe die Pläne für Schiffe mit Atomantrieb mit Amano in allen "Einzelheiten" besprochen. Auch der Anreicherungsgrad des verwendeten Urans, ein besonders heikler Punkt, wurde demnach angesprochen. Amano äußerte sich zunächst nicht.

Rohani hatte am Dienstag die Entwicklung der Schiffe aus Verärgerung über die bevorstehende Verlängerung der US-Sanktionen in Auftrag gegeben. (APA, dpa, 18.12.2016)