Eine Leipzig-Anhängerin verspeist einen Berliner. Das mancherorts als Krapfen bezeichnete Siedegebäck ist in Deutschlands Hauptstadt selbst allerdings unter dem Namen "Pfannkuchen" bekannt.

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München – Am Mittwoch steigt in der deutschen Fußball-Bundesliga zwischen Bayern München und RB Leipzig das Duell um Platz eins während der Weihnachtspause. Am Wochenende wird geklärt, wer als Tabellenführer in den Schlager geht. Die Bayern sollten am Sonntag bei Schlusslicht Darmstadt die Spitzenposition halten können, der punktegleiche Verfolger Leipzig kann am Vortag gegen Hertha BSC Berlin vorlegen.

In der Red-Bull-Arena kommt es zum ersten Vergleich zwischen Leipzig und Hertha im Oberhaus. Und es wird ein echtes Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und dem Tabellendritten. Das Stadion ist ausverkauft, knapp 4.500 Hertha-Fans reisen mit ins rund 150 km Luftlinie entfernte Leipzig.

"Wir wollen sehen, wo wir stehen und wie wir uns auch gegen Spitzenteams behaupten können", sagt RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. "Wir wissen, wo wir herkommen, haben Demut, aber auch viel Mut und Selbstvertrauen, um die letzten Aufgaben des Jahres anzugehen und hoffentlich erfolgreich zu gestalten." Sein Team kassierte vor einer Woche in Ingolstadt die erste Saison-Niederlage, zu Hause hält Leipzig nach sechs Partien bei fünf Siegen und einem Remis.

Boateng verletzt

Ein Erfolg gegen Darmstadt, eine Machtdemonstration gegen Leipzig und dann bei italienischen Köstlichkeiten mit der Familie Weihnachten feiern – ungefähr so könnte sich Carlo Ancelotti den Jahresausklang bei den Bayern vorstellen. "Wir sind an der Spitze der Liga und wollen dort bleiben", sagte Ancelotti.

Er muss allerdings länger ohne seinen Abwehrchef Jerome Boateng auskommen. Der 28-Jährige muss operiert werden, nachdem er im Training unglücklich auf die Schulter gefallen war. Dass ein Eingriff notwendig wird, bestätigte Boateng am Freitagabend dem "kicker". Eine exakte Diagnose ist demnach allerdings noch nicht erfolgt

Darmstadt hat noch nie gegen Bayern gewonnen, acht Niederlagen steht ein Unentschieden (1:1, 1978/79) gegenüber. Darmstadts Interimstrainer Ramon Berndroth sieht sein trotzdem gerüstet. "Es gibt immer eine Chance, wenn wir unsere Aufgabe erfüllen. Jeder will, alle sind mit Leib und Seele mit dabei. Das sind gute Voraussetzungen", sagte der 64-Jährige.

HSV und Wolfsburg: Patienten im Umbruch

Zwei Nachzügler hoffen, dass die internen Turbulenzen sich nicht auf dem Rasen niederschlagen. Beim HSV lief es zumindest sportlich zuletzt etwas besser. Trainer Markus Gisdol blieb mit seiner Elf in vier Partien ungeschlagen, holte acht Punkte. Doch das Beben in der Führungsetage mit der Ablösung von Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer, der zumindest bis Jahresende als Sportchef weitermachen soll, und dem Amtsantritt von Heribert Bruchhagen wirkt nach. Inständig hofft Gisdol, dass die Konzentration vor der wichtigen Partie in Mainz nicht leidet: "Ich versuche, alles drumherum auszublenden. Ich will mich nicht von Nebenkriegsschauplätzen ablenken lassen."

Ähnlich die Situation beim VfL Wolfsburg. Nach der Trennung von Geschäftsführer Klaus Allofs und dem Wirbel um den wechselwilligen Julian Draxler stehen die Wolfsburger mehr denn je vor einer ungewissen Zukunft und hoffen gegen Eintracht Frankfurt auf die sportliche Trendwende. Gleichwohl scheint sicher, dass Trainer Valerien Ismael in der Winterpause seinen Sessel wieder räumen muss. (APA, red, 16.12. 2016)