Genf – Die Vereinten Nationen haben Myanmar für den Umgang mit der muslimischen Rohingya-Minderheit in der abgeriegelten Unruheregion Rakhine kritisiert. Dies sei eine Lehre dafür, wie man bereits schlechte Situationen noch schlimmer mache, sagte UN-Menschenrechtskommissar Said Raad al-Hussein am Freitag in Genf.

Die UNO erhalte jeden Tag Berichte über Tötungen und Vergewaltigungen durch Sicherheitskräfte. Menschenrechtler hatten zuletzt von Hunderten niedergebrannten Rohingya-Häusern berichtet.

Auch der bisher nicht gewährte Zugang von UN-Mitarbeitern zu der Region lasse Schlimmes erahnen, sagte Al-Hussein. Er forderte die Regierung zu einem Umdenken auf. Rund 27.000 Menschen sind laut UNO bereits in das benachbarte Bangladesch geflohen.

Die in Rakhine lebenden Rohingya werden vom Staat nicht als Bürger anerkannt. Von der buddhistischen Mehrheit wird die muslimische Minderheit seit Jahren angefeindet. Bei Unruhen sind seit Anfang Oktober mehr als 80 Menschen getötet worden. Die Armee riegelte die Region an der Grenze zu Bangladesch ab. (APA, 16.12.2016)