St. Pölten – Bei den archäologischen Grabungen am Domplatz St. Pölten sind heuer die Überreste von 2.837 Menschen gefunden worden. Seit dem Start der Arbeiten 2010 wurden insgesamt 12.679 Individuen freigelegt und größtenteils untersucht, teilte die Stadt mit. Die Grabungen sollen noch bis 2018 dauern, sagte Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).

Rund 730 Tonnen Erdmaterial wurden 2016 abgegraben. Neben Knochen und 197 Münzen wurden unter anderem auch Überreste von römischen Bauten gefunden, etwa fünf nebeneinander liegende, mit Fußbodenheizung ausgestattete Räume. In einer zwischen dem elften und Anfang des zwölften Jahrhunderts errichteten sogenannten Doppelkapelle wurden im Untergeschoß Knochen gelagert, das Obergeschoß beherbergte die eigentliche Kapelle.

Im Zuge von Bauvorhaben in der Stadt wurde außerdem in Pottenbrunn eine bisher unbekannte frühmittelalterliche Siedlung aus dem siebenten und beginnenden achten Jahrhundert entdeckt. In der Nähe des Krankenhauses wurden ein kleines spätbronzezeitliches Gräberfeld sowie spätmittelalterliche Hamsterfallen gefunden. (APA, 15. 12. 2016)