Rom/Innsbruck – Weil er dem Fiskus 2,6 Millionen Euro verheimlicht hat, die er zum Teil auch in Innsbruck versteckte, muss sich der italienische Skandal-Fotograf Fabrizio Corona vor Gericht verantworten. Eine Mailänder Untersuchungsrichterin beschloss die Eröffnung eines Prozesses gegen den 41-Jährigen und gegen eine Mitarbeiterin, der am 25. Jänner beginnt, berichteten italienische Medien.

Die italienische Polizei hatte im November mithilfe der Tiroler Justizbehörden ein Bankkonto und zwei Schließfächer bei der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) beschlagnahmt, die auf den bereits zu fünf Jahren Haft verurteilten Corona zurückgeführt wurden. Insgesamt wurden 843.000 Euro konfisziert. Der Vorwurf lautet auf illegalen Geldtransfer ins Ausland.

1,7 Millionen Euro in bar waren in einer Wohnung von Coronas Managerin versteckt. Die Mitarbeiterin, die für Corona Geld illegal nach Innsbruck gebracht und dort das Bankkonto eröffnet haben soll, wurde ebenfalls verhaftet. Das Geld soll der populäre Fotograf mit Auftritten in Diskotheken und in Lokalen sowie mit exklusiven Interviews und der Veröffentlichung einer Biografie schwarz lukriert haben.

Das Oberste Gericht in Rom hatte Corona 2013 letztinstanzlich zu fünf Jahren Haft verurteilt. Dutzende Prominente waren von dem Fotografen und seinen Komplizen erpresst worden. Corona hatte italienischen Sportlern, Politikern und TV-Sternchen gedroht, unliebsame Fotos von ihnen zu veröffentlichen, falls sie ihn nicht bezahlten. Der Paparazzi-Skandal war 2007 aufgeflogen. Corona war bereits zuvor wegen versuchter Erpressung und Besitzes gefälschter Banknoten verurteilt worden. (APA, 15.12.2016)