Die Österreicher Patrick Konrad, Lukas Pöstlberger und Gregor Mühlberger können ab sofort von Peter Sagan lernen.

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Gandia – Weltmeister Peter Sagan hält den heutigen Profiradsport für sauber. Das sagte der Slowake, in der kommenden Saison etwas überraschend für das Bora-Team kurbelnd, am Dienstag. "Was passiert ist, ist passiert. Jetzt gibt es eine neue Generation. Der Radsport ist aber nun sehr sauber", meinte Sagan, der heuer seinen WM-Titel verteidigt hat, in einem Interview der ARD-"Sportschau".

"Wir leben wie im Gefängnis. Wir müssen immer unseren Aufenthaltsort angeben. Die Dopingkontrolleure können überall hinkommen. Ich hatte Glück und bin schon in einen sauberen Radsport gekommen. Dass viele junge Radsportler heute die Chance haben zu gewinnen, zeigt, dass man diese Dinge nicht mehr machen kann", meinte Sagan. Derzeit befindet er sich mit seiner Equipe, der auch die Österreicher Patrick Konrad, Lukas Pöstlberger und Gregor Mühlberger angehören, im Trainingslager in Spanien.

Sagan will mit dem deutschen World-Tour-Team nichts weniger als "eine Revolution im Radsport beginnen". Die oft noch kritische Haltung der deutschen Öffentlichkeit zum Radsport hat ihn nicht vom Wechsel abgehalten.

Verdopplung

Mit dem Transfer des 26-Jährigen hat sich die Struktur der Equipe aus dem oberbayerischen Raubling komplett verändert. "Von 40 Leuten sind wir auf fast 80 gewachsen und das innerhalb eines Monats", sagte Manager Ralph Denk. Auch das Budget hat sich verdoppelt. Denk: "Die Überweisungen am Monatsende sind jetzt anders. Das macht mich stolz, erschreckt mich aber auch ein bisschen. Ich frage mich, ob der Radsport nicht zu teuer wird."

Durch die Unterstützung des neuen Sponsors hansgrohe, einer Schwarzwälder Firma für Sanitärprodukte, gehört die Equipe nun zu den Top-Adressen im internationalen Radsport. Entsprechend ist künftig auch der Anspruch. Vor allem Sagan, der geschätzt vier Millionen Euro verdient, soll das Team mit Siegen tragen. Mindestens einen Klassikertriumph peilt man im Frühjahr an. (APA, sid, red, 13.12.2016)