Startet in Gemeindewahlkampf und holt sich Unterstützung von Landeshauptmann Schützenhöfer: Siegfried Nagl, Grazer Bürgermeister (links).

Foto: apa/scheriau

Graz – Die Grazer Volkspartei hat am Montag zum offenen Stadtparteitag in die Helmut-List-Halle geladen und Siegfried Nagl einstimmig offiziell zum Spitzenkandidaten für die Grazer Gemeinderatswahl am 5. Februar gewählt. Bei der Gemeinderatswahl 2012 hatte Nagl 33,74 Prozent der Stimmen erhalten.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer leitete mit seiner Rede den Parteiabend ein. Graz brauche klare Verhältnisse, um in eine gute Zukunft zu gehen, so Schützenhöfer.

Dem "Gerede von Schwarz-Blau" erteilte der steirische ÖVP-Chef eine Abfuhr: "Dass ich nicht lach'. Wir haben kein Techtelmechtel mit Blau." Nagl sei für Schützenhöfer ein "Mann der Stabilität, der Verlässlichkeit, bei dem man weiß, woran man ist, einer der mit den Großen kann und auf Kleine schaut".

Kurz statt Mitterlehner

Statt von ÖVP-Parteiobmann Reinhold Mitterlehner spielte die Grazer Volkspartei eine Videobotschaft von Außenminister Sebastian Kurz ein, der Nagl schon lange kenne und erklärte: "Ich finde dich, lieber Sigi, super."

Nagl selbst präsentierte die Linie für den Wahlkampf: "Wir wollen Klartext reden." Die FPÖ habe als einziges Thema die Spaltung der Gesellschaft. Er wisse, dass viele zuletzt Norbert Hofer gewählt haben. Der Bürgermeister versicherte aber, dass auch er die Sorgen der Leute teile: "Aber in Graz werden wir ein Miteinander schaffen."

Nach der FPÖ nahm Nagl die KPÖ als zuletzt zweitstärkste Kraft im Gemeinderat ins Visier. Der Bürgermeister meinte, dass er kein Land kenne, in dem der Kommunismus regiere und es den Menschen gut ginge. Vizebürgermeisterin Elke Kahr stehe zum Kommunismus und damit zum Beispiel auch für die Abschaffung von Eigentum. Zuletzt schoss sich Nagl auch noch auf die Grünen ein, deren Politik er als unreif bezeichnete. (APA, red, 13.12.2016)