Und es begab sich, dass der designierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seiner Frau den zentralen Ort der Marienverehrung in Österreich, den "Gnadenort" Mariazell, besuchte. Am dritten Adventsonntag, eine Woche nachdem er die Wahl mit knapp 54 Prozent gewonnen hatte. VdB besuchte die Basilika und sprach mit dem Superior, der anschließend meinte, der HBP in spe habe sich "sehr beeindruckt und wertschätzend von der Lebendigkeit, Vielsprachigkeit und der mitteleuropäischen Weite des Pilgerortes" gezeigt.

Der künftige Bundespräsident ist Agnostiker, also jemand, der die Existenz eines Gottes nicht leugnet, sondern meint, man könne darüber einfach nichts wissen.

Eine Dankeswallfahrt wegen der gewonnenen Wahl? Irgendwie fällt einem dabei der doch deutlich frommere Wolfgang Schüssel ein, der als Kanzler nach der Aufhebung der EU-Sanktionen ganze Ladungen von ÖVP-Politikern zu einer Zelebration nach Mariazell verfrachtete.

Dürfen wir jetzt bei VdB nach Trachtenjanker, Blasmusikkapellen und Tiroler Bergen (wussten Sie übrigens schon, dass er aus dem Kaunertal stammt?) auch mit einer Renaissance des Glaubens oder zumindest des christlichen Brauchtums in der Hofburg rechnen? Heilfasten (beim Rauchen)? Exerzitien und Kontemplation vor Regierungsbeauftragungen? Versöhnlicher Bibelkreis mit Norbert "So wahr mir Gott helfe" Hofer? (Hans Rauscher, 12.12.2016)