Athen – Vertreter der internationalen Geldgeber-Institutionen werden am Dienstag die Kontrollen zum griechischen Spar- und Reformprogramm wieder aufnehmen. Das teilte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag in Brüssel mit.

Als Voraussetzung für weitere Kredite fordern die internationalen Gläubiger, darunter die Europäische Zentralbank (EZB) und der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM), weitreichende Liberalisierungen des griechischen Arbeitsmarktes. Unter anderem sollen Unternehmen ihre Mitarbeiter leichter entlassen können und bestimmte Rechte von Gewerkschaften eingeschränkt werden. Vergangene Wochen legten deshalb bereits viele Berufsstände die Arbeit nieder und gingen auf die Straße.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hofft auf eine schnelle Einigung bei den offenen Punkten, um anschließend mit den Gläubigern des Landes eine Debatte über die Erleichterung der griechischen Schuldenlast beginnen zu können. In Athen türmte sich zuletzt ein Schuldenberg von rund 315 Milliarden Euro – etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Die griechische Regierung hatte 2015 im Gegenzug für ein Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro umfangreiche Reformen zugesagt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) nimmt derzeit nur als Berater an den Verhandlungen teil. Die Auszahlung weiterer Hilfsmilliarden ist jeweils an die Umsetzung einzelner Reformpunkte gekoppelt. (APA, 12.12.2016)