Moskau – Die Wähler in der von Moldau abtrünnigen Provinz Transnistrien haben Parlamentspräsident Wadim Krasnoselski zum neuen Präsidenten gewählt. Der frühere Innenminister kam am Sonntag auf 69,8 Prozent der Stimmen, ermittelte das russische Umfrageinstitut Wziom auf Grundlage von Nachwahlbefragungen. Amtsinhaber Jewgeni Schewtschuk kam demnach auf lediglich 18,8 Prozent.

Das an der Grenze zur Ukraine gelegene Transnistrien hatte sich 1990 im Zuge der Auflösung der Sowjetunion von Moldau abgespalten. Seit mehr als 20 Jahren sind dort russische Truppen stationiert.

Nicht als eigenständiger Staat anerkannt

Russland unterstützt den schmalen Landstreifen mit seiner mehrheitlich russischsprachigen Bevölkerung auch wirtschaftlich und politisch. Allerdings hat bisher kein anderes Land Transnistrien als eigenständigen Staat anerkannt, auch nicht Russland.

Ähnlich wie die benachbarte Ukraine ist die rumänischsprachige Republik Moldau zerrissen zwischen Befürwortern einer engeren Anbindung an die EU und einer Hinwendung zu Russland. Seit Juli 2014 ist Moldau mit der EU durch ein Assoziierungsabkommen verbunden. Die Präsidentenwahl im November hatte der prorussische Sozialist Igor Dodon gewonnen, der Moldau wieder enger an Russland binden will. (APA, AFP, 12.12.2016)