Sanaa – Bei dem Anschlag auf eine Kaserne in der südjemenitischen Stadt Aden sind am Samstag 48 Soldaten getötet und 29 weitere verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich nach Angaben der Behörden inmitten von hunderten Soldaten in die Luft, die in der Kaserne auf die Zahlung ihres Solds warteten. Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beanspruchte den Anschlag für sich.

Einer ihrer "Märtyrer" habe während einer Versammlung von Soldaten in der Kaserne seinen Sprengstoffgürtel gezündet, teilte der IS über sein Sprachrohr Amaq mit.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des ins Exil geflüchteten sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Houthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe auf die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen.

Die sunnitische IS-Miliz und das Terrornetzwerk Al-Kaida machen sich den Konflikt zunutze, um ihre Präsenz im Süden und Osten des Landes auszudehnen. In den vergangenen Monaten verübten sie vor allem in Aden immer wieder Anschläge. Zuletzt hatte ein IS-Selbstmordattentäter im August bei einem Anschlag auf ein Rekrutierungszentrum des Militärs 71 Menschen getötet. (APA, 11.12.2016)