Deutschland diskutiert den Fall einer 19-jährigen Studentin, die mutmaßlich von einem 17-jährigen afghanischen Asylwerber vergewaltigt und ermordet wurde. In Wien stehen drei jugendliche Afghanen zwischen 15 und 18 vor Gericht, die eine türkische Studentin auf einer Toilette des Bahnhofs Praterstern vergewaltigt und schwer misshandelt haben sollen.

Das ist eines der Themen, über die (angeblich) nicht gesprochen werden darf, über die man aber reden sollte. Allerdings nicht so, wie es mein Kollege Christian Ortner in der Presse getan hat. Ortner zieht folgenden populistischen (Kurz-)Schluss: Weil Merkel im Vorjahr so viele hereingelassen hat, musste die Studentin Maria L. sterben. Das ist eine ziemlich sinnlose Art, ein tatsächliches Problem zu diskutieren.

Sexualverbrechen werden von "echten" Deutschen und Österreichern genauso begangen. Allerdings ist argumentierbar, dass der verstärkte Zuzug von jungen Männern aus frauenverachtenden Gesellschaften mit einem kranken Verhältnis zur Sexualität die Wahrscheinlichkeit für Sexualverbrechen etwas erhöht. Tatsächlich sehen die Zahlen so aus: 2015 wurden 681 Verdächtige bei Vergewaltigungen ausgeforscht, davon 39 Asylwerber. 2016 lautet die Relation: 594:91.

Faktum ist, dass Afghanistan eine besonders gewaltbetonte, frauenfeindliche, bildungsarme Gesellschaft ist. Der Verteidiger eines der drei Afghanen vom Praterstern sagte auch offenherzig, damit eine Resozialisierung seines Mandanten stattfinden könne, hätte zuerst überhaupt eine Sozialisierung stattfinden müssen.

Ähnliches gilt für andere auffällige Tätergruppen, etwa Marokkaner (Haupttäter bei den Massenbelästigungen vor dem Kölner Dom). Im Übrigen kamen 2016 auf 30.000 echte Kriegsflüchtlinge aus Syrien etwas mehr als 30.000 Afghanen.

Im Zuge des Naturereignisses, das die Massenflucht von 2015/16 darstellt, war es anfangs unmöglich, a) sie alle draußen zu halten und b) sofort nach Kriterien der "Verträglichkeit" auszusortieren. Man wollte und konnte die Grenzen nicht sofort dichtmachen. Das Elend hätte sich einfach nur anderswo gestaut. Wer das in Kauf nehmen will, soll es deutlich sagen.

Der Schluss, der Tod der deutschen Studentin sei der damaligen "Willkommenskultur" geschuldet, ist in diesem Licht unehrlich und vor allem kontraproduktiv.

Was jetzt zu tun ist: schwer zu Integrierende zurückschicken. Das Innenministerium finanziert eine "freiwillige Rückkehrberatung", unter anderem durch die Caritas. 2016 gingen 1615 Personen zurück (darunter 592 Irak, 318 Iran, 227 Afghanistan). Das muss intensiviert werden. Für den Rest ist ein Hauptproblem, dass es oft junge Männer sind, die nichts zu tun haben. Sie von der Ausbildung auszuschließen, hält nicht nur die Caritas für falsch.

Es ist sinnlos und schädlich, über die Kriminalität unter Angehörigen von rückständigen, gewaltbereiten Gesellschaften nicht zu sprechen. Es ist sinnloser und schädlicher, darüber überwiegend in sinnloser rechtspopulistischer Polemik zu sprechen. (Hans Rauscher, 9.12.2016)