Mark Waschke (Robert Karow), Holger Handtke (Staatsanwalt Hemrich) und Meret Becker (Nina Ruben) am "Tatort"-Berlin.

Foto: ORF/ARD/Oliver Vaccaro

Nein, einfach ist es nicht, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Auch dann nicht, wenn es um Leben oder Tod geht. Im Berliner Tatort-Fall Dunkelfeld (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) entscheidet sich Nina Rubin (Meret Becker) dann doch für die Rettung des Kollegen Robert Karow (Mark Waschke) und lässt dafür die Bar-Mizwa ihres Sohnes sausen. Und das, obwohl der Haussegen schon mehr als schief hängt. Eine kluge Entscheidung der smarten Kommissarin.

Bisher hatten es Rubin und Karow schwer miteinander. Drei Folgen lang versuchte Karow – neben den üblichen Mordfällen – den Tod seines Ex-Partners Gregor Maihack aufzuklären. Und das hinter Rubins Rücken. Das trägt nicht gerade zu einem vertrauensvollen Miteinander bei, Teambuilding buchstabiert man anders. Vor zwei Jahren wurde Maihack bei einem Undercover-Einsatz im Drogenmilieu erschossen, Karow wurde zu einem Verdächtigen. Ein Video soll ihn entlasten und den wahren Täter zeigen.

Die Suche nach diesem Beweismaterial wird für Karow so richtig brutal. Er wird erpresst, gedemütigt, gefoltert. Nichts für schwache Nerven. Zuvor wurde der Kronzeuge Andi Berger durch die Scheiben eines ungepanzerten Autos hindurch erschossen und Maihacks Witwe (Ursina Lardi) entführt, mit der Kalow mal ein Gspusi hatte.

Viele Handlungsstränge, die allzu konstruiert wirken. Da ist der schmierige Staatsanwalt Harald Hemrich (Holger Handtke) auch keine große Hilfe, ganz im Gegenteil. Das Gute an Dunkelfeld: Jetzt, wo die Vergangenheitsbewältigung abgeschlossen ist, können sich Karow und Rubin ohne Altlasten auf neue Fälle konzentrieren. Und auf die Familie. (Astrid Ebenführer, 10.12.2016)