Gegenwind für die ultrarechte Nachrichten-Website "Breitbart News": Laut einem Bericht der deutschen "Welt" wollen immer mehr große Unternehmen das Portal mit einem Werbe-Stopp belegen. Dazu gehörten Konzerne wie BMW, die Deutsche Bahn, Nivea-Hersteller Beiersdorf, Supermarktbetreiber Rewe, die Deutsche Telekom der Energieversorger E.on. Die "Welt" schreibt von rund einem Dutzend.

"Breitbart News" hatte kürzlich angekündigt, nach Deutschland und Frankreich expandieren zu wollen. Bereits Ende November hatte sich das US-Unternehmen Kellogg’s von Breitbart zurückgezogen und sämtliche Werbeeinschaltungen gestoppt. Breitbart rief daraufhin die User zum Boykott von Kellogg’s-Produkten auf. Auch andere US-Firmen wie die Versicherung Allstate und die Handelskette Target platzieren keine Werbung mehr auf Breitbart.

Die meisten Firmen buchen ihre Werbeeinschaltungen nicht direkt bei Breitbart, sondern über den Umweg von Vermarktern. Vielen sei daher gar nicht klar, dass sie mir ihren Werbebannern auf dem Portal auftauchen, schreibt die "Welt" und zitiert den Hamburger Werber Philipp Ciba: "Viele Unternehmen, die dort vertreten waren, haben erklärt, dass es sich um ein Versehen handelt."

"Breitbart News" machte im US-Präsidentschaftswahlkampf massiv Stimmung für Donald Trump. Stephen Bannon, einst Breitbart-Chef, ist nun wichtiger Berater des künftigen US-Präsidenten. Im Zuge des Wahlkampfs wurden Spitzenpolitiker der amerikanischen Demokraten fälschlicherweise mit einem angeblichen Pädophilie-Ring in Verbindung gebracht. Dem Portal wird immer wieder antisemitsche und rassistische Berichterstattung vorgeworfen. Feminismus wurde etwa mit Krebs verglichen oder behauptet, Geburtenkontrolle mache "Frauen unattraktiv und verrückt". (red, 9.12.2016)