Sestriere – Erstmals seit 2008 gehen am Wochenende wieder Damen-Weltcuprennen in Sestriere in Szene, und damit geht das Kugelduell zwischen Mikaela Shiffrin und Lara Gut nun auf europäischem Boden weiter. Nach sieben Rennen führt die US-Amerikanerin 28 Punkte vor der Schweizerin, die zuletzt in Lake Louise durch ihren zweiten Saisonsieg mit Shiffrin gleichgezogen hat. Die ÖSV-Damen hoffen auf Überraschungen.

Hoffen auf Kirchgasser und Brunner

Denn im Riesentorlauf sind Anna Veith und Eva-Maria Brem nicht zu ersetzen und im Slalom lieferten die jungen ÖSV-Damen zuletzt in Killington (USA) ohne die frisch verletzte Carmen Thalmann das 16. Rennen in Folge ohne Podestplatz ab. Angesichts der aktuellen Ausfallsmisere hat Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum die Saisonziele bekanntlich bereits revidiert, ohne aber die Hoffnung auf Podestplätze sausen zu lassen. Für die sollen auch in Italien am ehesten Michaela Kirchgasser und Stephanie Brunner sorgen.

Vor allem wegen der deutlich besseren Piste als zuletzt im Osten der USA macht man sich im ÖSV-Damenlager Hoffnungen auf den ersten Stockerlplatz der WM-Saison überhaupt. Denn das über 2.000 Meter hoch liegende Sestriere bietet trotz relativ warmer Temperaturen ausgezeichnete Pistenverhältnisse, und auch das Wetter dürfte stabil bleiben. Beim letzten Damen-Versuch im Piemont mussten 2011 Abfahrt und Super-Kombi wetterbedingt abgesagt werden.

Gute Erinnerungen für Kirchgasser und Brunner

"Die Strecke hat ein lässiges Gelände und schaut super aus. Oben ist es sogar richtig eisig", stellte Kirchgasser bei der Hangbefahrung erfreut fest. Die Salzburgerin ist mit 31 Jahren die Teamleaderin und hat eine gute Beziehung zu Sestriere. "Ich bin hier mein erstes Weltcup-Rennen gefahren, für mich passt hier meist alles", gab sich Kirchgasser zuversichtlich.

Die neun Jahre jüngere Brunner kennt Sestriere trotz ihrer gerade erst begonnenen Weltcup-Karriere ebenfalls sehr gut, aber mehr von Europacup-Rennen. Im Vorjahr hat sie im italienischen Nobelskiort einen Riesentorlauf gewonnen. "Die Piste ist stets gut beisammen, es taugt mir immer hier", gab sich auch die 22-Jährige zuversichtlich.

Eine gute Piste ist für die Zillertalerin wichtig. Auf einer solchen ist sie beim Saisonstart in Sölden schon Vierte gewesen, zuletzt in Killington schied sie auf miserablem Untergrund als Halbzeit-Vierte hingegen aus. Mannschaftlich kassierten die ÖSV-Damen dort dann das schlechteste RTL-Ergebnis seit fast 14 Jahren.

Nicht dabei ist Ricarda Haaser. Die 23-jährige Tirolerin hat sich schon im Oktober im Training am Wadenbeinkopf verletzt und ist zuletzt in Killington erneut gestürzt.

Lara Gut hat Lake Louise nach ihrem Super-G-Triumph "mit so guten Gefühlen wie noch nie" verlassen. Die Weltcup-Titelverteidigerin und Sölden-Siegerin ist im Kugelkampf wieder dran an Shiffrin und tritt deshalb sogar wieder einmal in einem Spezialslalom an. (APA, 9.12.2016)

ÖSV-Aufgebot für Sestriere:

Riesentorlauf (Samstag, 10.30/13.30 Uhr MEZ, live ORF eins): Stephanie Brunner, Elisabeth Kappaurer, Michaela Kirchgasser, Nina Ortlieb, Bernadette Schild, Rosina Schneeberger, Katharina Truppe

Slalom (Sonntag, 10.30/13.30 Uhr MEZ, live ORF eins): Stephanie Brunner, Katharina Huber, Elisabeth Kappaurer, Michaela Kirchgasser, Katharina Gallhuber, Julia Grünwald, Katharina Liensberger, Chiara Mair, Bernadette Schild, Rosina Schneeberger, Katharina Truppe