Bild nicht mehr verfügbar.

Am 30. Juni 1908 riss eine Explosion in Zentralsibirien auf einem Gebiet von über 2000 Quadratkilometer rund 60 Millionen Bäume auf. Heute geht man davon aus, dass ein Asteroid dafür verantwortlich war.

Foto: AP

Wien – Am 30. Juni 1908 explodierte ein Asteroid in Sibirien und entwurzelte Bäume im Umkreis von bis zu 30 Kilometern. Zumindest gilt dies heute als die wahrscheinlichste Erklärung für das sogenannte Tunguska-Ereignis. Wissenschafter gehen davon aus, dass die Explosion einer Sprengkraft von rund 5 Megatonnen TNT entsprach. An diesem Tag wird seit zwei Jahren auf die Gefahr von Asteroideneinschlägen mit dem "Asteroid Day" hingewiesen. Nun hat die UNO dem "Tag der Asteroiden" ihren offiziellen Sanktus gegeben.

"Wir sind sehr stolz über die Anerkennung der Vereinten Nationen", erklärten Mitbegründer der Initiative, darunter auch der promovierte Astrophysiker und Gitarrist der Rockband Queen, Brian May. "Asteroideneinschläge sind die einzigen Naturkatastrophen, vor denen wir uns schützen können, wenn wir als Besatzung des Raumschiffs Erde gemeinsam an einer globalen Lösung arbeiten", heißt es in der Erklärung weiter.

Auf den Weg gebracht wurde diese Entscheidung vom Komitee der "Association of Space Explorers" (ASE) für erdnahe Objekte in Wien in Kooperation mit dem ebenfalls in der Bundeshauptstadt ansässigen Ausschuss der Vereinten Nationen für die friedliche Nutzung des Weltraums (COPUOS). Anfang dieses Jahres schlugen die Experten der UN Generalversammlung vor, den "Tag der Asteroiden" als jährliches weltweites Ereignis anzuerkennen und zu erhalten.

Lösungsvorschläge diskutieren

Gerade angesichts der von ihnen ausgehenden Bedrohung seien Asteroideneinschläge "noch viel zu wenig erforscht", so der Impaktforscher und Direktor der Naturhistorischen Museum (NHM) Wien, Christian Köberl, am Freitag in einer Aussendung. Am 30. Juni soll sich daher bei zahlreichen Veranstaltungen die Gelegenheit bieten, "die Öffentlichkeit über diese Problematik zu informieren und mögliche Lösungsvorschläge zu diskutieren", so der Leiter des Hauses, das die größte Meteoritenschausammlung der Welt beherbergt.

Zum ersten Mal wurde der "Asteroid Day" 2015 begangen. 2016 gingen bereits über 500 Veranstaltungen und Vorträge in 72 Ländern weltweit über die Bühne, an denen insgesamt mehr als 150.000 Menschen teilnahmen. (APA, red, 9.12.2016)