Ceuta – Fast 400 Flüchtlinge haben nach Angaben der Behörden die spanische Exklave Ceuta in Marokko gestürmt. Die Menschen überwanden in der Früh an zwei Stellen den Grenzzaun, erklärte die Präfektur am Freitag. Dabei wurden zwei Grenzschützer und drei Flüchtlinge leicht verletzt.

Die spanische Zeitung "El Mundo" sprach hingegen unter Berufung auf die Polizei von rund 250 Flüchtlingen. Der Großteil sei von den Behörden aufgegriffen und in eine Flüchtlingseinrichtung gebracht worden. Rund 20 Prozent könnten sich aber noch in den Bergen rund um die Stadt aufhalten. Laut der Zeitung wurden viele beim Versuch, den Zaun zu überqueren, verletzt. Bei den Flüchtlingen soll es sich um Frauen und Männer aus dem Afrika südlich der Sahara handeln.

Immer wieder versuchen Menschen mit dem Vordringen auf die spanische Exklave EU-Boden zu erreichen. Ein weiteres spanisches Gebiet in Marokko ist Melilla weiter östlich. Allerdings hat die Bedeutung der Route über Ceuta und Melilla nach Spanien in den vergangenen Jahren stark zugunsten der Balkanroute und der zentralen Mittelmeerroute nach Italien abgenommen. Zwischen Jänner und Ende Oktober verzeichnete die EU-Grenzschutzagentur Frontex hier lediglich 7.888 Übertritte. Zur Hochzeit der Route 2005 waren es tausende Menschen wöchentlich. (APA, red, 9.12.2016)