Den Haag – Vor dem Internationalen Strafgerichtshof hat der Prozess gegen einen der höchsten Rebellenführer der gefürchteten ugandischen Miliz LRA begonnen. Die Anklage beschuldigte Dominic Ongwen am Dienstag in Den Haag der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in 70 Fällen. Sie umfassen Mord, Vergewaltigung und Folter von 2002 bis 2004.

Durch den Terror im Norden Ugandas wurden Zehntausende Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben. Der Angeklagte wies die Vorwürfe zurück. Er sei selbst Opfer der "Lord's Resistance Army" (LRA) von Joseph Kony gewesen, Ongwen war ein Stellvertreter von LRA-Führer Kony, der noch immer flüchtig ist. Ongwen selbst war als Junge, im Alter von vermutlich 14 Jahren, von der LRA entführt und zum Kampf gezwungen worden. Er hatte sich 2015 nach zehn Jahren auf der Flucht der Justiz gestellt. (APA, 6.12.2016)