Proteste in Dhaka gegen die Verfolgung der Rohingya.

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Dhaka – Wegen der Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar sind bereits mehr als 20.000 Menschen ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Von Anfang Oktober bis Anfang Dezember seien trotz eines verschärften Grenzschutzes schätzungsweise 21.000 Rohingya in Cox's Bazar im Südosten Bangladeschs angekommen, erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag.

Die Flüchtlinge lebten nun in behelfsmäßigen Unterkünften, Flüchtlingslagern und Dörfern, sagte die IOM-Vertreterin Sanjukta Sahany.

Der Konflikt zwischen den Rohingya und dem Militär in Myanmar spitzt sich seit Wochen zu. Im Oktober hatte die Armee nach einer Angriffsserie auf Grenzposten Truppen in das Siedlungsgebiet der Rohingya an der Grenze zu Bangladesch entsandt. Ausländische Journalisten und Ermittler haben keinen Zutritt zu dem Gebiet, aber geflüchtete Rohingya berichteten von niedergebrannten Dörfern, vergewaltigten Frauen und getöteten Männern.

Ende November warf die UNO Myanmar vor, die muslimische Minderheit gewaltsam zu verfolgen. Das Vorgehen gegen die Rohingya wirft auch ein schlechtes Licht auf die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Diese erklärte bisher lediglich, die Vorfälle würden nach geltendem Recht untersucht. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit im Land betrachten die Rohingya als illegale Einwanderer aus Bangladesch, obwohl diese zumeist schon seit Generationen in Myanmar leben. (APA, 6.12.2016)