"My friend Cayla".

Foto: Hersteller

Die Konsumentenschützer des VKI warnen vor der sprechenden Puppe "My friend Cayla" und prüft rechtliche Schritte. Diese ist laut Hersteller "Genesis Toys" die erste Puppe, die in der Lage ist, Antworten auf Kinderfragen zu geben, Geschichten vorzulesen, und gemeinsam Spiele zu spielen. Die Puppe wird als interaktives Spielzeug vermarktet, verfügt über Mikrofon, Spracherkennung, Netzwerkzugang und lässt sich über eine dazugehörige Applikation (iOS und Android) steuern. Die norwegische Verbraucherorganisation (Forbrukerradet) hat sich die Puppe genau angesehen und einige Problempunkte entdeckt: Diese reichen von technische Sicherheitslücken über bedenkliche Datenschutzklauseln bis zur Verletzung der Privatsphäre und dem Vorwurf der Schleichwerbung, so der VKI am Dienstag in einer Aussendung.

Technische Sicherheit

Mit einem bluetoothfähigen Smartphone und ohne viel technisches Know-how kann jeder ganz leicht durch die eingeschaltete Puppe sprechen und auch alles in ihrem Umfeld mithören, weil die Bluetooth-Verbindung völlig ungesichert ist.

Verletzung der Privatsphäre und mangelhafte AGB

Alles, was die Kinder der Puppe erzählen, wird an die Firma "Nuance Communications" mit Sitz in den USA übermittelt. Dieses Unternehmen behält sich vor, die übermittelten Daten umfassend zu nutzen und mit Dritten zu teilen.

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sehen die Nutzungsmöglichkeit der von der Puppe gesammelten persönlichen Daten für zielgerichtete Werbung vor; ebenso die Weitergabe an nicht näher bestimmte Dritte. Der VKI prüft ein rechtliches Vorgehen.

Werbung/Kinderwerbung

Die Puppe hat Sätze einprogrammiert, um Gespräche zu führen, sie redet aber auch gern darüber, wie sehr sie z.B. Disneyfilme liebt. Der App-Hersteller "Toy Quest" steht neben anderen Unternehmen auch in Geschäftsbeziehung zu Disney. Der VKI prüft hier ein rechtliches Vorgehen. (red, 6.12. 2016)