Der neue Bundespräsident muss jetzt "Brücken bauen" und "Gräben zuschütten". So schallt es ihm von allen Seiten entgegen. Frage: Soll VdB auch Gräben zuschütten gegenüber jenen, die ihn als dementen, krebskranken, grünfaschistischen, kommunistischen Spion diffamierten?

Mit dem "Gräben zuschütten" ist das so eine Sache. Diese ganzen Bösartigkeiten, die da von FP-Sympathisanten und -Funktionären in den "sozialen Medien" oder aber auch in parteinahen Outlets wie unzensuriert.at über VdB etc. ausgegossen werden, sind ja kein Schmutz, wie man in Wien sagt. Korrektur: Natürlich sind sie Schmutz, übelster Dreck, etwa im Fall von kranken Vergewaltigungsfantasien gegenüber kritischen Journalistinnen. Am Wahlabend machten Hofer, Strache, Gudenus und Kickl das Opfermündchen: Es waren ja alle so gegen uns! Ja – alle, denen die Fake-&-Hate-Kampagne gegen VdB und andere zu viel geworden war. Norbert Hofer selbst hat es mit seinem Aggro-Stil im letzten ORF-Duell endgültig vernudelt. Da haben viele, vor allem Frauen, gedacht: Der nicht!

Der neue Bundespräsident muss natürlich auf Hofer-Wähler zugehen. Sinn macht das nur bei jenen, die ihrer Unzufriedenheit Luft machen wollten, die aber noch nicht in die blanke Paranoia abgeglitten sind. Aber man gebe sich keinen Illusionen hin: Die Gräbenaufreißer haben jetzt nur Zwangspause. (Hans Rauscher, 5.12.2016)