Leni Robredo mit Rodrigo Duterte Anfang Juli des Jahres.

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Manila – Die philippinische Vizepräsidentin Leni Robredo hat im Zwist mit Staatschef Rodrigo Duterte ihren Rücktritt als Wohnungsbauministerin angekündigt. Den Posten als Vizepräsidentin werde sie aber behalten, erklärte die 52-jährige Politikerin der Liberalen Partei nach Medienberichten vom Sonntag.

Sie habe zuvor per SMS von Mitarbeitern Dutertes die Anweisung erhalten, vom Montag an nicht mehr an den Kabinettssitzungen teilzunehmen.

"Verschwörung"

Robredo sprach in diesem Zusammenhang von einer Verschwörung, um sie der Vizepräsidentschaft zu berauben. Duterte und sie hätten von Anfang an "große Differenzen über Prinzipien und Werte" gehabt. So habe sie sich gegen Pläne zur Wiedereinführung der Todesstrafe oder das Heldenbegräbnis für den 1989 gestorbenen Diktator Ferdinand Marcos ausgesprochen.

Sie habe jedoch gehofft, dass ihr gemeinsames Interesse, sich für die Armen einzusetzen, diese Meinungsverschiedenheiten überbrücken könne. Robredo war im Mai in einer getrennten Wahl zur Vizepräsidentin Dutertes bestimmt worden, der wegen seines rüden Stils und seiner Verbalattacken bekannt ist. Zu seinen umstrittensten Maßnahmen gehört die außergerichtliche Tötung von Drogenhändlern. (APA, 4.12.2016)