Gaza – Fünf Palästinenser sind in vom Gazastreifen aus gegrabenen Tunneln ums Leben gekommen. Vier wurden in einem unterirdischen Gang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten tot aufgefunden, der nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes vom Sonntag von der ägyptischen Armee geflutet worden war. Noch ein Palästinenser starb nach Angaben der radikalislamischen Hamas in einem weiteren Tunnel.

Der Tunnel zwischen dem Gazastreifen und dem Sinai wurden nach Angaben des Zivilschutzes vor neun Tagen von ägyptischen Soldaten unter Wasser gesetzt. Die Opfer waren demnach zwischen 22 und 45 Jahre alt. Ägypten machte keine Angaben zu dem Vorfall. Ägyptische Soldaten zerstörten in der Vergangenheit hunderte Tunnel zwischen dem Gazastreifen und dem Sinai, die zum Schmuggel von Waren und Waffen dienen.

"Widerstandstunnel"

Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, erklärte, einer ihrer Kämpfer sei während Arbeiten in einem sogenannten Widerstandstunnel getötet worden. Genauere Angaben wurden nicht gemacht

Während die Tunnel nach Ägypten zum Schmuggel genutzt werden, dienten Tunnel nach Israel in der Vergangenheit militärischen Zwecken – insbesondere im Gazakrieg von 2014. Der von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gazastreifen ist seit nunmehr zehn Jahren von Israel strikt abgeriegelt. Die einzige nicht von Israel kontrollierte Grenze hat das Territorium mit Ägypten, aber auch diese ist seit 2013 de facto dauerhaft geschlossen. Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Menschen. (APA, 4.12.2016)