Präsident Yahya Jammeh bei der Stimmabgabe

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Sieger Adama Barrow im Wahlkampf

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Banjul – Sieger der Präsidentschaftswahl im westafrikanischen Gambia ist der Oppositionskandidat Adama Barrow. Wie die Wahlkommission am Freitag in der Hauptstadt Banjul bekanntgab, kam er auf 45,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf den seit 22 Jahren amtierenden Staatschef Yahya Jammeh entfielen 36,6 Prozent der Stimmen.

Der dritte Kandidat, Mama Kandeh, bekam 17,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 65 Prozent.

Jammeh gestand nach Angaben der Wahlkommission noch vor der Verkündung des amtlichen Ergebnisses seine Niederlage gegenüber seinem Herausforderer ein. Der Kommissionsvorsitzende Alieu Momar Njie sagte vor Journalisten: "Es ist wirklich außergewöhnlich, dass jemand, der das Land so lange geführt hat, seine Niederlage akzeptiert."

Der autokratisch regierende Präsident Jammeh war für ein weiteres fünfjähriges Mandat angetreten. Er hatte sich im Jahr 1994 an die Macht geputscht und wurde seitdem stets wiedergewählt. Die Opposition hatte mit Barrow erstmals einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt. Zu der Wahl am Donnerstag waren knapp 900.000 Menschen aufgerufen.

Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bestand keine Chance auf eine freie und faire Wahl, weil Oppositionsparteien eingeschüchtert, Journalisten unterdrückt und Sicherheitskräfte zur Durchsetzung politischer Ziele benutzt würden. Bereits am Vortag der Wahl waren Telekommunikationsdienste, über die sich die Opposition zu Protesten verabredet, nicht mehr verfügbar. (APA, AFP, 2.12.2016)