Strom aus dem Steinkohlekraftwerk Mehrum in Niedersachen, oder von einem der Windräder daneben – das E-Auto ist da nicht wählerisch.

Foto: APA/dpa/Julian Stratenschulte

In Zeiten starker Veränderungen kann es auch passieren, dass Richtungsentscheidungen nur zur Hälfte getroffen werden, womit sich die Wirkung ins Gegenteil dessen verkehrt, das man erzielen wollte. Ein Beispiel wäre die Elektromobilität ohne Energiewende. So stellt das Elektroauto einen enormen Hebel zur Vermehrung regenerativer Energieformen dar.

Aber das Elektroauto würde genauso gut mit Atom- und Kohlestrom fahren. Also ist es nicht nur eine Herausforderung für seine Hersteller, sondern für die gesamte globale Energiepolitik. Die gute Aussicht lautet nämlich: Der zusätzliche Strombedarf durch die Elektromobilität erlaubt neue Investitionen in die Energiebereitstellung (Kraftwerke) und -verteilung (Stromnetze). Die am Netz hängenden Elektroautos können einen enormen Energiespeicher für die sehr schwankenden Energiequellen Sonne und Wind darstellen.

Speichern der Energie

Parallel zum rein elektrischen Energiepfad lässt sich viel Energie auch in Form von Wasserstoff speichern. Die zuweilen großen Mengen an nicht benötigtem Strom aus Solar- und Windkraftwerken können dazu verwendet werden, mittels Elektrolyse Wasserstoff herzustellen, der dann wiederum in der Brennstoffzelle zu Strom zurückverwandelt wird. Da gibt es noch tausende Detailfragen zu lösen und Entscheidungen auf höchster Ebene richtig zu treffen.

Letztlich ist eines aber doch sehr gut vorstellbar: dass schon in absehbarer Zeit kleine Autos überwiegend mit Batteriestrom fahren werden und große und schwere mit Strom aus Wasserstoff – und tatsächlich ohne fossiles CO2 in der Bilanz. (Rudolf Skarics, 7.12.2016)