Die Verkaufszahlen des iPhone 7 sollen nicht überzeugen.

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Apple will einem im ersten Quartal 2017 etwa zehn Prozent weniger iPhones herstellen. Das berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Samstag unter Berufung auf Berechnungen von Zulieferern. Die Produktion werde damit nicht so stark gedrosselt wie im Jahr 2016, als zwischen Jänner und März wegen voller Lagerbestände 30 Prozent weniger Smartphones hergestellt wurden.

Der Konzern kann offenbar die Schwierigkeiten bei Konkurrent Samsung und dessen explodierendem Galaxy Note 7 nicht ausnutzen. Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres könnte Apple gar ein "Absatzumbruch" drohen. Beobachter denken gar, dass Apple das Vorjahresergebnis von fast 75 Millionen verkaufter iPhones im Weihnachtsquartal verfehlen könnte – dabei hatten erste Verkaufszahlen des iPhone 7 recht gut ausgesehen.

Apple: Noch schlechter als der allgemeine Trend

Der Einbruch mit den Verkaufszahlen hat einerseits mit einer Sättigung des Marktes insgesamt zu tun, andererseits tut sich Apple aber abseits der allgemeinen Trends schwer, in bestimmten Regionen Geräte abzusetzen. Die Analysten von UBS haben Daten des Marktbeobachters Gartner herangezogen, um Apples Probleme zu verdeutlichen. So sanken die Verkaufszahlen für Premium-Smartphones heuer weltweit um vier Prozent, doch Apple erwischte es mit acht Prozent minus besonders stark.

Verluste in China

Der Hauptgrund dafür sind Länder wie China, in denen noch Platz für Wachstum wäre. Doch Apple verlor hier Marktanteile an Huawei, Oppo und Vivo, insgesamt lieferte Apple 18 Prozent weniger iPhones als im Jahr zuvor aus – und das nach drei Jahren mit rasantem Wachstum dort. In Europa und den USA sieht es für Apple hingegen besser aus. So heißt es auch bei A1, dass sich das iPhone 7 Plus in Österreich "sehr gut" verkaufe, wenngleich es bei einigen Modellen Lieferschwierigkeiten und somit "mitunter längere Wartezeiten" gäbe.

Hoffnung auf iPhone 8

Hoffnung setzt Apple wohl auf das iPhone 8, das das Zehn-Jahr-Jubiläum des Apple-Smartphones markiert. Es soll generalüberholt werden und auch ein neues Design erhalten. Die letzten drei iPhones glichen sich optisch fast exakt. Analysten denken, dass Apple die Verkaufszahlen auch mit einem neuen, kleineren iPhone 7s stark ankurbeln könnte.

Cook muss liefern

Gelingt Apple dies nicht, könnte der Konzern ernsthaft in die Krise rutschen. Apple-Chef Tim Cook wurde in der Vergangenheit mehrmals Ideenlosigkeit vorgeworfen. Das einzige neue unter Cook präsentierte Gerät, die Apple Watch, war für Apple-Maßstäbe kein Verkaufserfolg (gemessen an anderen Smartwatches hingegen durchaus). Pläne für ein Apple-Auto oder andere Produkte verzögern sich. Wenn Cook die sinkenden Verkaufszahlen nächstes Jahr nicht stoppen kann, dürften Apples Aktionäre äußerst ungemütlich werden. (Reuters/red, 1.1.2017)