Addis Abeba/Wien – Bei der laufenden Tagung der Unesco im äthiopischen Addis Abeba wurden am Donnerstag drei österreichische Handwerkszentren gewürdigt. Der Werkraum Bregenzerwald sowie aus Oberösterreich das Textile Zentrum Haslach und das Hand.Werk.Haus Salzkammergut sind ab sofort in das "Unesco-Register guter Praxisbeispiele für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes" aufgenommen.

Dieses ehrt Programme und Projekte, die die Erhaltung und die Weitergabe des Immateriellen Kulturerbes zum Ziel haben. Das Register guter Praxisbeispiele ist dabei eine von drei Listen des Immateriellen Kulturerbes, zu denen auch die Repräsentative Liste und jene des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes gehören. Insgesamt 391 Bräuche, Handwerkstechniken oder Naturwissen finden sich derzeit auf den Listen, darunter etwa der Tango, die traditionelle chinesische Medizin oder die italienische Geigenbaukunst.

Der 1999 gegründete Werkraum Bregenzerwald ist eine Kooperation von Handwerkern, die – als Verein organisiert – ihren Mitgliedern Hilfestellung bietet. Das Textile Zentrum Haslach ist in einem ehemaligen Fabrikareal beheimatet und umfasst fünf Partner, welche die Textiltradition des Mühlviertels fortführen wollen. Und das Hand.Werk.Haus Salzkammergut ist Treffpunkt für Handwerker aus dem gesamten Salzkammergut.

Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) freute sich via Aussendung über die Ehren in Addis Abeba: "Die verschiedenen Traditionen des Handwerks zeichnet ein hoher Qualitätsanspruch aus, verbunden mit einer generationenübergreifenden Weitergabe von Wissen, regionaler Identität und kulturellem Wert." Die drei heimischen Kandidaten waren im März 2015 vom Bundeskanzleramt zur Aufnahme nominiert worden. (APA, 1.12.2016)